Champagner – Herkunft, Herstellung und Champagnerhäuser

Champagner gilt als das edelste Getränk, das aus Wein hergestellt werden kann, und wird nach strengstem Regelwerk hergestellt und vertrieben. Zu den wichtigsten Punkten des Regelwerks gehört die Festlegung des Anbaugebietes. Die Trauben für Champagner dürfen lediglich auf einem, aktuell 33500 Hektar großem, nicht homogenem Gebiet, in Frankreich angebaut werden. Dieses Weinbaugebiet Champagne umfasst die Weinbauregionen Côte des Bar, Vallée de la Marne, Côte des Blancs und Montagne de Reims. Hier werden die drei Rebsorten, die primär zur Herstellung von Champagner verwendet werden, angebaut. Es handelt sich um die Sorten Pinot Noir (Spätburgunder), Pinot Meunier (Schwarzriesling) und Chardonnay.

Zugelassen zur Herstellung von Champagner sind darüber hinaus auch die Rebsorten Arbane, Petit Meslier, Pinot Gris Vrai (Grauburgunder) und Pinot Blanc (Weißburgunder), die jedoch überwiegend von den erstgenannten Rebsorten verdrängt wurden. Die Festlegung der Anbaugebiete geht, ebenso wie die Zulassung der Rebsorten, auf entsprechende Gesetze aus dem Jahr 1927 zurück. Diese haben bis heute Gültigkeit und werden streng kontrolliert. Auch der Anbau, die Lese, die Pressung und die Gärung unterliegt strengen Vorschriften. So ist beispielsweise vorgeschrieben, dass pro Hektar 7000 bis 8000 Weinstöcke zu pflanzen, aus denen maximal 15500 kg Trauben pro Hektar geerntet werden dürfen. Die Lese hat ausschließlich per Hand zu erfolgen, der Einsatz von Erntemaschinen ist nicht gestattet.

Champagner – Pressung und Gärung

Bei der Pressung liegt die Höchstmenge an Most, die aus 160 kg Trauben gepresst werden darf, bei 102 Litern. Bei den ersten 82 Litern von diesem Most handelt es sich um Cuvée, die besten Champagner der Welt werden ausschließlich aus Cuvée hergestellt. Nach der ersten Gärung, die einer typischen Weingärung gleicht, entsteht ein stiller Wein mit 10 % Alkoholgehalt, erst danach wird die für Champagner typische Gärung eingeleitet. Verschiedene dieser so hergestellten Grundweine werden nun im Rahmen der Assemblage zusammengestellt und diese, oft hauseigene Mischung, wird in Champagnerflaschen gefüllt. Nach der Zusetzung einer Zuckerlösung und mit Hefe versetzt werden die Flaschen verschlossen und liegend bei etwa 12 Grad gelagert. Die für Champagner vorgeschriebene Flaschengärung ist damit eingeleitet.

Champagnerarten

Zu den wichtigsten und bekanntesten Champagnerarten gehören unter anderem:

Millésime (Jahrgangschampagner), ein Champagner, den es nur in sehr guten Champagnerjahren gibt und für den ausschließlich Trauben aus demselben Jahr verwendet werden.

Grand Cru, Champagner aus Trauben von Weinbauanflächen der höchsten Qualitätsstufe. Lediglich 17 Weindörfer gehören der Grand Cru, der qualifizierten Weinfläche an.

Blanc de Blancs, ein weißer Champagner, ausschließlich hergestellt aus weißen Chardonnay Trauben.

Premier Cru, ein Champagner, aus gleichnamig klassifizierten Anbaugebieten, zu denen insgesamt 44 Dörfer gehören.

Blanc de Noirs, ein weißer Champagner, der aus roten Pinot Noir und Pinot Meunier Trauben hergestellt wird.

Rosé, leicht rötlicher Champagner

Champagner Marken

Die bekanntesten und wichtigsten Champagnerhäuser

Perrier-Jouët, eine Kellerei, die 1811 gegründet wurde, und aktuell auf 266 Hektar Land, Trauben für die jährliche Produktion von etwa 3 Millionen Flaschen Champagner anbaut.

Taittinger ist einer letzten Familienbetriebe, der Champagne produzierte bereits 1737 erste Schaumweine, die als Vorläufer des Champagner gelten.

Laurent-Perrier, das Champagnerhaus bewirtschaftet 64 Hektar Rebfläche für die Trauben der Jahresproduktion an Champagner in Höhe von 7,5 Millionen Flaschen.

Louis Roederer, das Weingut ist seit 1776 in Familienbesitz, bewirtschaftet werden hier ca. 200 Hektar Land mit Weinbergen in allerbesten Lagen.

Pommery Cuvée Louise, der bekannteste Name für Luxuschampagner. Bekannt vor allem der Cuvée Rosé Jahrgang 1982 und der Jahrgang 1980 der zum 150. Geburtstag des Hauses Pommery erarbeitet wurde.

Barons de Rothschild, das Champagnerhaus der Rothschild Dynastie, Château Lafite, befindet sich seit 1868 im Familienbesitz.

Moët & Chandon, die Kellerei im französischen Épernay und das dazugehörige Kloster Hautvillers, gehören heute zum Luxusgüterkonzern LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy). Auf das Kloster, bzw. den Mönch Dom Pérignon, geht ein bis heute angewendetes Verfeinerungsverfahren bei der Produktion von Champagner zurück.

Veuve Clicquot, eine Kellerei, die ihren Champagner als eine der ersten in europäischen Königshäusern etablieren konnte.

Die Anfänge des Champagners – Geschichte

Champagner gilt als Luxusgetränk für die besonderen Momente im Leben, doch die Erfolgsgeschichte begann eher unspektakulär und eher zufällig.
Das Weinanbaugebiet Champagne ist von unterirdischen Steinbrüchen in dicken Kreidefelsen durchzogen. Die Kreide wurde als Baumaterial abgebaut und es entstanden kilometerlange Gänge unter der Erde. Mönche kamen auf die Idee diese Gänge zur Weinlagerung zu nutzen, lagerten die Weinfässer ein, mussten jedoch bald feststellen, dass die Gärung in den gelagerten Weinfässern schnell stoppte, da es schlichtweg zu kalt in den Steinbrüchen war. Wurde es im Frühjahr wieder wärmer, begann ein, seinerzeit ungewollter, zweiter Gärungsprozess. Der zwei mal gegorene Wein bekam zwar keine klare Farbe, war jedoch durch das im Fass gebildete Kohlendioxid prickelnd und wohlschmeckend. Schaumwein war also geboren, ein Vorgänger späterer Sekt und Champagnergetränke.
Erst viel später wurden Verfahren entwickelt den prickelnden Wein klar zu keltern und zunächst zögernd trat der Champagner seinen Siegeszug in ganz Europa an. Zu seinen prominentesten Fans gehörten Voltaire, Goethe, der Sonnenkönig Ludwig XIV und Reichskanzler Bismarck.

Bis heute ist das Getränk von einem Flair des Besonderen, des Luxus und der Exklusivität umgeben.

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