„Der Rotwein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien das Schmackhafteste, unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste“ sagte schon Plutarch um 80 nach Christus und hatte damit vollkommen Recht! Ein guter Rotwein ist immer eine Komposition aus verschiedensten feinen Aromen. Dazu gehören beispielsweise Kakao, Mokka und Vanille (Barriquewein aus besonderen Fässern) oder aber Beeren, Pflaumen und eine leichte Holznote. Auch Gewürznoten wie Muskat, Zimt, Ingwer und Nelken können vorkommen. Der Ursprung für die Entstehung dieser Aromen hat wesentlich mit der Herkunft und der Verarbeitung der zugrunde liegenden Zutat zu tun: der Beere.

Die Herkunft der Trauben besonderer Rotweine

Das Klima ist ein sehr wichtiges Kriterium für die Reifung der Trauben. Bekannte Weinanbaugebiete für Rotwein sind Frankreich (Cabernet Sauvignon), Spanien (Merlot) und Deutschland (Spätburgunder). Es gibt jedoch auch noch zahlreiche weitere Anbaugebiete, die mit namentlicher Nennung sicher den Rahmen sprengen würden. Einige bekannte sind Italien, Griechenland aber auch Neuseeland, Südafrika und sogar Kalifornien gehören heute zu guten Weinanbaugebieten.

Rotwein Weinrebe

Die Herstellung des Rotwein

Der wichtigste Unterschied zwischen Weiß- und Rotwein ist die Tatsache, dass bei Rotwein die Schalen der Beeren mit in den Gärungsprozess einbezogen werden. Die Schalen sind es auch, die dem Wein die Farbe verleihen. Die folgenden Prozessschritte sind für einen gelungenen Rotwein unverzichtbar:

Maischen: Nach Lese und Selektion der Trauben werden die Früchte aufgebrochen, sodass sich der Saft und die Schalen zu einer Melange verbinden können.

Gärung: Die Maische enthält von Natur aus Hefebakterien, die einen Gärungsprozess einleiten. Wie lange dieser Prozess dauert, hängt vom gewünschten Ergebnis und der Temperatur ab. Die meisten Rotweine verbleiben 5-15 Tage in speziellen Tanks aus Beton, Holz oder Edelstahl.

Pressung: Beim Pressen werden feste von flüssigen Bestandteilen getrennt.

Ausbau: Nun wird die beim Pressen gewonnene Flüssigkeit gelagert. Dazu bieten sich Gärbehälter, Fässer oder Tanks an. Die Lagerzeit hängt wieder vom erwarteten Ergebnis ab und beträgt einige Monate bis Jahre.

Reifung: Auch nach der Abfüllung reift der Rotwein noch weiter in der Flasche, er sollte jedoch nicht zu lange gelagert werden. Nach zwei bis drei Jahren wird das Risiko der Untrinkbarkeit immer höher. Alte Weine sind daher nicht in jedem Fall unbedingt gleich gute Weine.

Die wichtigsten Sorten beim Rotwein

Die wohl bekannteste deutsche rote Rebsorte ist der Spätburgunder (auch Pinot Noir genannt). Er ist qualitätiv einer der hochwertigsten Weine überhaupt und zeigt sich im Bouquet charakteristisch schwer, aber dafür recht fruchtig. Eine weitere deutsche Rebsorte ist der Dornfelder. Er ist auch fruchtig, aber eher säurebetont. Der Cabernet Sauvignon wird heute schon weltweit angebaut, hat seinen Ursprung aber in Frankreich. Das Bouquet dieses Weines ist geprägt von Zedernholz und Johannisbeere. Der Merlot hingegen ist ein echter Spanier und fällt durch die leichte Pflaumennote positiv auf.

Rotwein Merlot

Der Mon­te­pul­ciano ist heute oft als qualitativ minderwertiger Wein verschrien, seinen Ursprung hat er in den Abruzzen. Er hat einen derben Charakter und liefert meist auch mehr Alkohol als andere Rotweine. Der San­giovese ist einer der bekanntesten italienischen Rotweinsorten und das Bouquet ist geprägt von fruchtig herber Säure. Wen es ins warme Griechenland zieht, sollte einmal einen Xino­mavro probieren. Dieser Rotwein ist in Griechenland das, was für uns deutschen der Spätburgunder ist.

Guter Rotwein – Preis und Qualität

Der Preis eines Rotwein ist nicht immer das einzige Qualitätsmerkmal, der Preis ist jedoch ein Hinweis auf die Qualität eines Weines. Eine Flasche für 1,99 wird mit einer für 14,- vermutlich nicht mithalten können. Von Rotwein unter 5,- muss man im Rahmen einer seriösen Weinberatung übrigens dringend abraten. Für solche günstigen Preise können keine qualitativ hochwertigen Weine produziert werden. Der Verschluss ist heute hingegen kein wirkliches Kriterium bei der Rotwein Qualität mehr. Auch gute bis sehr gute Weine haben den Schraubverschluss für sich entdeckt. Alles weitere entscheidet der eigene Geschmack. Wer sich mit Weinen nicht so gut auskennt, sollte sich besser von einem Weinkenner beraten lassen, statt im Nebel zu stochern.

In Deutschland gibt es in Sachen Rotwein Qualität die sogenannten Qualitätsweinstufen mit ganz eigenem Vokabular. Auch diese Indizien können helfen, sich im Weindschungel besser zurecht zu finden:

Qualitätswein: Diese Weine werden geprüft, bevor sie in den Handel gelangen. Zur Diskussion beim Rotwein stehen Aussehen, Geschmack, Geruch, Weinfehler und typisches Geschmacksprofil.

Prädikatswein: Hier handelt es sich um die Luxusversion eines Qualitätsweines. Folgende Prädikate lassen sich beim Rotwein unterscheiden: Kabinett (ein bestimmter Reifegrad), Spätlese (vollreifer Zustand der Trauben bei der Ernte), Auslese (auch Edelfäule werden verarbeitet, sie geben dem Wein eine besondere Note), Beerenauslese (nur edelfaule Trauben werden verarbeitet), Trockenbeerenauslese (rosinierte Beeren werden verwendet) und Eiswein (gefrorene Beeren werden gelesen und gekeltert).

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