Der Likörwein hat seinen Ursprung in den südeuropäischen Ländern wie Italien, Spanien, Portugal und Frankreich. Berühmte Sorten wie Portwein, Sherry oder Marsala sind auch hierzulande bekannt. Im nachfolgenden Artikel lassen sich die wichtigsten Informationen rund um diesen Wein finden. Wer noch mehr zu den einzelnen Sorten des Südweines und seinen kulinarischen Einsatzmöglichkeiten wissen möchte, wird auf dieser Seite fündig.

Was ist Likörwein für eine Weinsorte?

Bei einem Likörwein wurde der Gärungsprozess unterbrochen, um Alkohol hinzuzufügen. Der Wein wurde so „gespritet“, ist entsprechend alkoholstark und hat meist einen hohen Anteil an Restsüße. Synonym zur Bezeichnung „Likörwein“ wird auch der Begriff „Südwein“ verwendet. Likörweine sind aber nicht mit Süß- und Dessertweinen zu verwechseln. Es finden weder eine Likörwein Auslese noch eine Likörwein Spätlese statt. Diese Weinsorte wird nicht gleich wie ein Dessertwein behandelt. Eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2013 hält die genaue Definition der Weinsorte fest. Dabei handelt es sich auch um den Alkoholgehalt und den Grad des Oechsle (Mostgewicht).

Wie wird die Weinsorte Likörwein hergestellt?

Bei der Herstellung von Likörweinen kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung. Diese Verfahren unterscheiden sich aber erheblich von der gewöhnlichen Weinherstellung. Der Wein wird dabei durch Zugabe von Alkohol „gespritet“. Bei diesem Alkohol handelt es sich entweder um neutralen Alkohol aus der Weindestillation oder um spezielle Weindestillate wie Weinbrand.

Welche Inhaltsstoffe sind im Likörwein?

Der wichtigste Inhaltsstoff ist zugleich das Ausgangsprodukt, der Traubenmost mit hohem Mostgewicht. Der zweite wichtige Inhaltsstoff ist der neutrale Alkohol oder ein spezielles Destillat wie Weinbrand. Qualitativ hochwertige Produkte haben außer diesen Inhalten keine weiteren Zusatzstoffe mehr. Natürlich hat der Likörwein mehr Kalorien als beispielsweise ein leichter Weißwein. Das liegt an seinem hohen Alkohol- und Zuckergehalt.

Wie viel Prozent hat Likörwein?

Der Likörwein Alkoholgehalt liegt zwischen 15 und 22 % vol., damit hat der Likörwein mehr Prozent als ein gewöhnlicher Wein. Dieser darf aber nicht darunter oder darüber liegen, da diese Angaben in der EU-Verordnung festgehalten wurden.

Wie lange hält sich Likörwein?

Eine ungeöffnete Flasche Likörwein ist für eine lange Zeit haltbar. Sie sollte vorzugsweise an einem kühlen und dunklen Ort gelagert werden. Sobald die Flasche geöffnet wurde, sollte sie innerhalb von 28 Tagen aufgebraucht werden. Im Kühlschrank lässt sich der Likörwein lagern, die Flasche sollte mit einem Korken verschlossen sein. Die Sorten Madeira und Marsala hingegen halten um einiges länger und haben kein offizielles Ablaufdatum.

Was sind bekannte Likörweine?

Vor allem südeuropäische Länder sind für die Herstellung von Likörweinen bekannt. Aus Frankreich stammen Sorten wie Banyuls oder der Muscat Rivesaltes. Aber auch aus Spanien kommen bekannte Likörweine, vor allem der Sherry und Manzanillas. Der sehr bekannte Madeira Portwein ist ein Produkt aus Portugal und wird in die Kategorie Vino Generoso eingeteilt. Aus Italien kommt der vielseitige Marsala, der nach der sizilianischen Hafenstadt benannt ist. Dieser Likörwein ist halbtrocken, ist aber auch als trockene Variante erhältlich. Griechenland ist für seinen intensiven Samos berühmt.

Likoerwein Marsala in Flasche

Welches Glas für Likörwein?

Um den Likörwein wirklich genießen zu können, ist auch das passende Glas notwendig. Es sollte kein gewöhnliches Weißwein- oder Rotweinglas verwendet werden. Ein Digestif-Glas wie ein typisches Likörwein Glas eignet sich um einiges besser. Für Portwein gibt es aber spezielle Varianten, die wie eine kleine Sektflöte aussehen. Mit diesen Gläsern können die vielfältigen Aromen im Wein noch besser zur Geltung kommen.

Wie trinkt man Likörwein?

Marsala passt besonders gut zu trockenem Gebäck oder zu Käse. Der süße Marsala ist aber auch ein guter Begleiter zu verschiedenen Desserts wie Obstsalat und Tiramisu. Ein Likörwein, der trocken und leicht nussig ist, passt gut als Aperitif. Nach dem Essen eignet sich ein süßlich-fruchtiger Marsala besser.

Bei Portwein kann man zwei Sorten unterscheiden: den weißen und den roten. Weißer Portwein sollte bei ca. 10 Grad gekühlt sein und passt gut zu hellem Fleisch wie Gemüse, kann aber auch zu Desserts wie Erdbeeren getrunken werden. Der rote Madeira ist etwas schwerer und eignet sich für Gerichte mit dunklem Fleisch wie Rind.

Zusätzlich sollte dieser bei Zimmertemperatur getrunken werden. Die Likörwein Temperatur kann an warmen Tagen beim roten Portwein angepasst werden. Dieser sollte dann leicht gekühlt sein. Der Madeira ist aber auch ein guter Begleiter für eine üppige Käseplatte. Portwein eignet sich auch als Aperitif, doch der Likörwein Geschmack kommt mit einem kleinen Spritzer Zitronensaft ins Glas noch besser zur Geltung.

Kann man mit Likörwein kochen?

Der Einsatz von Likörwein in der Küche ist bei den verschiedensten Gerichten beliebt, angefangen vom Kochen bis hin zum Backen. Vor allem der Marsala ist ein sehr vielseitiger Wein. Bei Geflügel und Kalb eignet sich der Likörwein bestens zum Ablöschen und Verfeinern von Saucen. Ein beliebtes Gericht ist eine Pilz-Marsala-Sauce auf Linguine. Beim Tiramisu kann er als Ersatz von Amaretto oder Rum verwendet werden und bringt frischen Wind in die Gerichte.

Ein Klassiker ist die berühmte Portwein-Reduktion. Diese kräftige Likörwein Soße passt vor allem zu gebratenem Fleisch oder Sous Vide- Gerichten. Die Fleischsorten Rind und Ente harmonieren am besten zur aromatischen Sauce.

Fazit

Likörweine sind eine spezielle Weinsorte, die nicht mit Süß- und Dessertweinen verwechselt werden sollte. Der hohe Alkoholgehalt und die deutliche Restsüße machen diesen Wein zu einem besonderen Genuss. Hierzulande ist er häufig nur als Kochwein bekannt. Doch der südländische Wein bietet mit seiner Aromenvielfalt um einiges mehr und eignet sich als purer Genuss und als Begleiter eines köstlichen Abendessens.

© Comugnero Silvana, Nishihama, exclusive-design – stock.adobe.com

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