Sweet Stout: Charakterstarkes Bier – traditionell und modern

Stout Bier hat sich längst zu einer etablierten Variante des Biers entwickelt. Eine Abwandlung, welche auf eine große Tradition zurückblickt, aber gerade auch heutzutage in der Szene sehr gefragt ist, stellt das Sweet Stout dar. Im Folgenden erfahren Sie, worum es sich bei der Variante des Stout Biers genau handelt, wie sie hergestellt wird und welche Sweet Stout Sorten es gibt.

Definition: Was ist ein Sweet Stout?

Die Variante des Stout Biers wird im Englischen auch als Cream Stout oder Milk Stout bezeichnet. Mit der Farbe haben diese Bezeichnungen allerdings nichts zu tun – diese ist nämlich schwarz. Das Sweet Stout weist einige Noten und insgesamt ein Geschmacksprofil auf, welches es deutlich von den meisten Biersorten abgrenzt. Wichtig ist eine geringe bis mittlere Bitterkeit, die in einem solchen Stout auf jeden Fall mitschwingen sollte. Es hat allerdings auch süße Noten, wie der Name bereits nahelegt.

Geschichte und Tradition

Die verschiedenen Stilrichtungen des Sweet Stouts blicken auf eine lange Tradition zurück. Rund um das Jahr 1800 wurde Bier wohl zum ersten Mal mit dunklem Bier gemischt, um ein milderes Getränk, das aber nahrhafter ist, herzustellen. Die Familie der Biere, die man Stouts nennt, entwickelte sich aus dem Porter-Stil, der in den frühen 1700er Jahren seinen Anfang nahm – wahrscheinlich als Reaktion auf die Pale Ales, die zunehmend in Modekamens. Das Wort „Stout“ als Bezeichnung wurde jedoch bereits um 1600 verwendet. Die Brauer fügten ihrem Bier den Zusatz „stout“ hinzu, um eine größere Stärke des Bieres zu kennzeichnen. In den frühen 1800er Jahren wurde daraus dann ein eigener Stil.

In den späten 1800er Jahren wurde es üblich, Milch mit Stouts und Porters zu mischen, um ein Getränk herzustellen, das die Brauer als gesund und nahrhaft anpreisen konnten. Sie wurden bei den englischen Arbeitern als Muntermacher für die Mittagspause beliebt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Sweet Stout sogar als Heilmittel angepriesen, das Menschen, die bei schlechter Gesundheit sind, helfen kann. Bis in die 1950er Jahre wurde es sogar von einigen Ärzten verschrieben. Vereinzelt hat sich der Ruf des gesunden Bieres bis heute gehalten. Ganz richtig ist er allerdings nicht, wie Sie im nächsten Abschnitt erfahren werden.

Sweet Stout Inhaltsstoffe und Sweet Stout Rezept

Die Behauptung, dass süße Stouts gesund sind, hinkt. Das liegt auch daran, dass Milchzucker (oder auch Laktose) bei der Sweet Stout Herstellung verwendet wird, welcher nicht über die Nährwerte von Vollmilch verfügen. Hauptrollen spielen Malz und Gerste, die bei dem Prozess der Herstellung geröstet werden. Das Malz wird stärker betont, als der Hopfen – was zu dem charakteristischen Geschmack führt. Außerdem wird Wasser mit hohem Kohlensäuregehalt verwendet.

Die Sweet Stout Kalorien sind in der Regel etwas höher, wie das bei anderen Bieren der Fall ist. Der Sweet Stout Alkoholgehalt ist etwas höher, als Sie das von klassischen Bieren kennen. In der Regel beträgt dieser zwischen sieben und neun Sweet Stout Prozent. Die Sweet Stout Haltbarkeit ist unterdessen etwas besser, als bei Klassikern der Biere. Das liegt vor allem an dem höheren Alkoholwert.

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Sweet Stout Geschmack

Charakteristisch sind rund um das Sweet Stout Noten von Schokolade, Karamell und Malzsüße. Außerdem ist eine Bitterkeit deutlich, welche bei den Sweet Stouts allerdings gering bis mittel ist. Eine gewisse Süße ist auch vorhanden, die durch den vergorenen Zucker realisiert wird.

Im Sweet Stout Glas sind Röstmalz zusammen mit möglichen Kaffee- und/oder Schokoladennoten ohne Zweifel die dominierenden Geschmacksnoten. Die Röstaromen sind außergewöhnlich, die Süße kann bis in den Abgang und Nachgeschmack anhalten. Das Gleichgewicht kann entweder ziemlich süß oder trockener sein, mit einer eher röstigen Qualität.

Verschieden Sweet Stout Varianten

Mittlerweile haben sich eine ganze Reihe an Brauereien an Sweet Stout gewagt. Rund um die Bewegung hin zu immer mehr und ausgefalleneren Varianten des Craft-Beers, spielt Sweet Stout eine wichtige Rolle. Sweet Stout Englisch ist in Großbritannien so beliebt, wie es das Bier wohl nirgendwo anders auf der Welt ist. Auf der Insel gibt es einige Sweet Stout Biere, die sich großer Beliebtheit erfreuen, doch auch in den Vereinigten Staaten von Amerika wird gutes Sweet Stout gebraut.

  • Left Hand Milk Stout from Left Hand Brewing Company
  • Lugene Chocolate Milk Stout from Odell Brewing Company
  • Sam Adams Cream Stout from The Boston Beer Company
  • Stone Coffee Milk Stout from Stone Brewing Company
  • Young’s Double Chocolate Stout from Wells & Young’s Ltd.

Eines der beliebtesten Sweet Stouts ist folgendes:
Chocolate Milk Stout from Boxing Bear Brewing Company (Albuquerque, NM).

In Deutschland ist das Sweet Stout noch nicht so verbreitet, doch immer mehr Brauereien probieren sich an dem Bier.

Fazit: Traditionell, aber modern

Das Sweet Stout ist ein außergewöhnliches Bier, welches auf eine lange und bewegte Tradition zurückblickt. Gleichzeitig liegt es in der Bewegung rund um Craft Beers voll im Trend und kann daher auch als modern bezeichnet werden. Immer mehr Brauereien nehmen das Sweet Stout in ihr Repertoire auf und auch in Deutschland erfreut sich das Bier immer mehr Beliebtheit.

© Victor Moussa; silberkorn73 – stock.adobe.com

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