Sie gehört zu den ältesten Ernährungs-Mythen und ist einfach nicht tot zu kriegen: Dunkelbiere verdanken ihre auffallende Tönung dem zugesetzten Malz. Doch wie passt diese Behauptung zum Deutschen Reinheitsgebot, das „hophin malcz und wasser“ als Grundlage JEGLICHER Biersorten nennt? Bei uns finden Sie die passende Antwort und vielerlei Rezepte zu Cocktails und Spirituosen.
Inhaltsverzeichnis:
- Breites Farbspektrum
- Lange Geschichte
- Moderne Produktion
- Geschmackliche Vielfalt
- Wertvolle Inhaltsstoffe
- Eindeutige Bezeichnung
Breites Farbspektrum
Die Antwort darauf ist ganz einfach. Sie lautet: Gar nicht! Der Malzanteil von Dunkelbier entspricht dem vieler anderer Sorten; er liegt nur manchmal höher und beeinflusst die Farbe des Getränks nur bedingt. Sehr viel mehr Auswirkung hat die Temperatur, unter der eingeweichtes und vorgekeimtes Getreide zu Malz wird. Je höher sie ist, desto mehr Röstaromenwerden freigesetzt – und desto intensiver sind die daraus entstehenden Dunkelbiere getönt.
Die Palette möglicher Nuancen reicht von kräftigem Gelb bis zu tiefem Schwarz, weswegen Dunkelbier gelegentlich auch Rot- oder Braunbier genannt wird. Diese Bezeichnungen sind historisch verbürgt und belegen, wie weit die Herstellung dunkel gefärbter Brauerzeugnisse zurückreicht.
Lange Geschichte
Als früheste Quelle heutiger Dunkelbiere gilt die nordchinesische Provinz Henan. Hier wurden über 9.000 Jahre alte Tontöpfemit einer vergorenen Mischung aus Reis, Honig und Früchten entdeckt. Dieses urtümliche Dunkelbier zeigt, wie viele Sorten und Geschmacksrichtungen schon damals möglich waren.
Die mittelalterlichen Klosterbrauereien Europas führten das Dunkelbierbrauen fort – und halten es zum Teil bis heute aufrecht. So produziert das Kloster Weltenburg im niederbayrischen Kelheim seit 1050 Dunkelbier, das bereits mehrfach mit dem World Beer Cup ausgezeichnet wurde.
Moderne Produktion
Dabei sind die Kriterien als bestes Dunkelbier der Welt gar nicht so leicht zu erfüllen: Es soll kräftig getönt sein und raffiniert schmecken; darf aber keinesfalls kratzig wirken und muss trotz seiner Grundfarbe eine helle Schaumkrone bilden. Diese Auflagen erfüllt Dunkelbier durch ausgesuchte Rohstoffe und sorgfältige Weiterverarbeitung.
Dank innovativer Technik kann Getreide heute viel gleichmäßiger, nuancierter und schonender geröstet werden als einst. Das erlaubt es, dem Dunkelbier unterschiedlich gebräunte Malze zuzusetzen – und das Ergebnis durch gekonnte Kombination zu beeinflussen.
Hinzu kommen neue Sorten wie spezielles Röstmalz oder extra dunkles Karamellmalz. Sie verleihen den daraus gefertigten Getränken eine attraktive Farbe und einen unvergleichlichen Geschmack. Das Nebeneinander verschieden ausgeprägter Röstaromen sorgt für würzige, süßliche oder fruchtige Nuancen und lässt viele entsprechend betonte Dunkelbier-Sorten entstehen.
Geschmackliche Vielfalt
Doch nicht nur hierzulande erfreuen sich dunkel gefärbte Brauerzeugnisse großer Beliebtheit. Auch „auf den Inseln“ entsteht seit Jahrhunderten Dunkelbier, das bis heute weltberühmt ist und mit irischem Guinness seinen wohl bekanntesten Vertreter stellt: Stout. Als kräftige Variante des tiefschwarzen, meist sehr herben Porter überzeugt diese Biersorte durch stark hervortretende Röstaromen und feincremigen Schaum.
Selbstverständlich variieren irische und schottische Erzeugnisse ebenso wie englisches Dunkelbier untereinander. Während manche eine fast schokoladenartige Note haben, weisen andere Vertreter deutlich wahrnehmbare Noten von Karamell und Vanille auf oder erinnern an einen saftig-frischen Frucht-Cocktail.
Auch hinsichtlich des Alkoholgehalts kann sich ein Dunkelbier stark vom anderen unterscheiden. Das lange Zeit stärkste Produkt seiner Art stammte aus Belgien, DER Biertrinker-Nation schlechthin. Es ist jedoch schon vor einigen Jahren durch deutsches und englisches Dunkelbier von der Pole-Position verdrängt worden.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Der aufgestellten Behauptung, dass Dunkelbier gesund – zumindest aber gesünder als andere Biersorten – ist, steht der Alkoholgehalt etwas im Weg. Doch rein faktisch betrachtet haben dunkel getönte Biere tatsächlich interessante Inhaltsstoffe zu bieten.
So entstehen durch das Mälzen des Getreides Proteine, die stressmindernd und kraftspendend wirken sollen. Des Weiteren stellt Dunkelbier eine ]natürliche Elektrolyt-Lösung dar und kann helfen, den Körperhaushaltnach größerem Wasserverlust auszugleichen. Nicht zuletzt stecken in der Flüssigkeit zahlreiche Vitamine und Spurenelemente. Neben den B-Komplexen der Bierhefe enthält Dunkelbier zum Beispiel Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium und Folsäure.
Je höher der Malzanteil ist bzw. je stärker das Getreide geröstet wurde, desto mehr positive Eigenschaften besitzt dunkles Bier. Gesund im Sinne von vorbeugend oder gar heilend ist es allerdings nur sehr bedingt. Es ist durchaus geeignet, nach körperlicher Anstrengung den Durst zu löschen und Ihrem Organismus verlorengegangene Mineralien zuzuführen; sein hoher Kaloriengehalt hebt Dunkelbier jedoch auf eine Stufe mit Apfelsaft oder Cola.
Nur echt bei eindeutiger Bezeichnung
Zudem müssen Sie sehr genau auf die Bezeichnung der Getränke achten. Nur wo Bier drauf steht, ist auch wirklich Bier drin – mit ausschließlich natürlich entstandenen Zuckerverbindungen. Wird dem Dunkelbier aus geschmacklichen Gründen weiterer Süßstoff hinzugefügt, handelt es sich allenfalls noch um einen Biertrunk. Das geht aus einem Gerichtsurteil von 1958 hervor, das uneingeschränkte Gültigkeit hat und dafür sorgt, dass Dunkelbier-Marken allerlei fantasievolle Namen für ihre Produkte kreieren.
Für das Dunkelbier gibt es verschiedene Rezepte. Wie einen Cocktail, lässt sich das Dunkelbier leider nicht selbst zubereiten – darum kümmern sich Brauereien. Wenn Sie ein alkoholhaltiges Getränk selbst herstellen möchten, finden Sie bei uns die passenden Rezepte und Wissenswertes rund um Biere, Weine, Cocktails und Spirituosen.
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Eine Antwort
dunkles bier, nach dem reinheitsgebot hergestellt, von fachleuten, ist ein kracher für alle menschen,
das durch die göttliche liebe(agabe), ermöglicht wird.