Imperial Stout: das etwas andere Bier – vielseitig und komplex

Imperial Stout – Ursprung und Geschichte

Das Imperial Stout Englisch hat seine Wurzeln im obergärigen Porter des 18. Jahrhunderts in London. Es wurde als Geschenk für die russische Zarin Katharina die Große gebraut und nach Russland verschifft. Als Hofbier des russischen Zarenhauses und auch in England schaffte es das dunkle Stout Bier auf der Beliebtheitsskala ganz nach oben. Stärkere Porter-Biere mit mehr Alkohol und mehr Stammwürze fanden ihre Verbreitung unter dem Begriff „Stout porter“. Daraus entwickelte sich schließlich das Stout Bier. Das Imperial Stout stellt eine Unterkategorie des Stout dar. Für einige Zeit verlor der Bierstil seine Bedeutung, bis er in England und USA wiederentdeckt wurde.

In Österreich, Deutschland und der Schweiz wird das Imperial Stout von verschiedenen Brauereien seit 2012 hergestellt. Dieser besonders hocharomatische Bierstil gilt als herausragende Spezialität. Sie ist nicht mit den dunklen Bieren zu vergleichen, die im deutschen Raum produziert werden, da diese untergärig vergoren werden. Das Stout ist ein obergäriges Bier. Unterarten des Stout sind beispielsweise das Imperial Stout, das Sweet Stout bzw. Milk Stout, das Irish Dry Stout, das Irish Extra Stout, das Oatmeal Stout, das Chocolate Stout, das Coffee Stout und das Oyster Stout.

Imperial Stout Sorten

Die Imperial Stout Inhaltsstoffe für die Braumischung enthalten eine Malzmischung aus 59 % Pilsener, 6 % Rauch, 7 % Chocolate, 9 % Röstgerste, 5 % Crystal, 5 % Aroma 150, Haferflocken, brauner Zucker und gemahlener Kaffee.
Ein tolles Beispiel für ein Imperial Stout ist das „Lazy Sunday Morning Barrel Aged“ , welches in alten Whisky-Fässern gereift ist. Es hat 11 % Alkoholgehalt, eine tiefbraune bis schwarze Farbe und ein intensives Röstaroma mit deutlichen Whisky-Noten. Beim Geschmack überwiegt Kaffee und dunkle Schokolade, sowie das Eichenfass verleiht dem Bier eine besondere Note. Der Schaum dieses Bieres ist braun und fest, ähnlich wie bei einem Milchkaffee. Die feinen Kaffee-, Whisky- und Schokoladenuancen harmonieren gut miteinander. Ein weiteres Beispiel für ein hervorragendes Imperial Stout ist „American Boldness“ aus Kalifornien. Es hat 13 % Alkohol, enthält Weizen, Roggen, Schokolade, Pekannüsse und wird in Bourbon Fässern gereift. Ebenso empfehlenswert sind „The Dutch Masters“ aus Holland und „Fullers Imperial Stout“ aus London.

Beschreibung des Imperial Stout – Optik, Geruch und Geschmack

Imperial Stouts sind die dunkelsten Biere. Sie sind komplex, intensiv und schwer, weisen einen geringeren Kohlensäuregehalt auf und sie sind undurchsichtig. Ihr Schaum ist, abhängig vom Alter des Bieres, entweder nicht mehr vorhanden oder watteweich und cremig. Diese Biersorte wird mit den verschiedensten Malzen gebraut, helle Malze, Karamellmalze und dunkle Spezialmalze. Die Imperial Stout Herstellung basiert auf der Grundlage von stark gerösteter Gerste und Gerstenmalz. Beim Geschmack ist das Malz im Vordergrund, es kann aber die vielfältigsten Nuancen aufweisen: von Schokolade, über Kaffee, Rosinen und Fruchtaromen, bis zu Zimt und weihnachtlichen Gewürzen ist alles möglich. Die kräftigen Aromen kommen zustande, indem das verbraute Malz bei großer Hitze getrocknet und dunkel geröstet wird, dadurch erhält das Stout auch seine dunkle Farbe. Der vollmundige Körper entsteht vor allem durch den üppigen Einsatz von Malz. Dominant ist die karamellartige Süße des Malzes. Erst im Abgang ist eine Bittere zu erkennen, die die Süße des Malzes ausbalanciert. Um seine Reichhaltigkeit gut entfalten zu können, sollte ein Imperial Stout bei 12 Grad im passenden Imperial Stout Glas serviert werden. Die Glasform hat große Auswirkungen auf den Trinkgenuss. Für das Imperial Stout eignet sich besonders gut ein breites Glas, da es die Einfließgeschwindigkeit in den Mund verlangsamt. Dadurch kann sich der komplexe Geschmack hervorragend auf der Zunge entfalten. Breite Gläser haben auch einen Einfluss auf die Farbe, die das Imperial Stout noch dunkler erscheinen lassen. Somit kommen seine Tiefe und Kraft auch optisch voll zur Entfaltung.

Der Begriff Stout („stark“) bezieht sich eher auf den Geschmack als auf die Alkoholprozente, der Begriff „Imperial“ weist darauf hin, dass dieses Bier besonders stark ist. Der Imperial Stout Alkoholgehalt beträgt im Normalfall zwischen 4 und 12 Imperial Stout Prozent. Es existieren auch Biere, die noch deutlich darüber liegen. Aufgrund des hohen Alkoholgehaltes sind Reifungszeiten von bis zu 3 Monaten übrig. Eine Stammwürze über 25 % ist bei einem Stout keine Seltenheit, daher gehört es zur Kategorie der Starkbiere. Die Imperial Stout Haltbarkeit beträgt aufgrund des hohen Alkoholgehaltes, der die geschmacksschädigenden Keime abtötet, mehrere Jahre. Wird das Imperial Stout richtig gelagert, kann es, ähnlich wie Wein, reifen, und seine Aromen entfalten. Die Imperial Stout Kalorien sind mehr als bei anderen Biersorten, die betragen zwischen 195 und 320 Kalorien.

Fazit

Das Imperial Stout ist aufgrund seiner starken Röstaromen der ideale Begleiter zu gegrillten und scharf angebratenen Speisen (Fleisch, Fisch, Gemüse, Tofu), sowie ein hervorragendes Dessertbier (Schokoladekuchen, Vanilleeis, Crème Brûlée).

© hiddenhallow, Todd Taulmann – stock.adobe.com

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