Cappuccino – Die italienische Antwort auf den Kapuziner

Als Cappuccino bezeichnet man eine weltweit bekannte italienische Kaffeespezialität. Das klassische Cappuccino Rezept ist ganz simpel und setzt sich aus einem starken Espresso und heißer Milch bzw. heißem Milchschaum zusammen. Ein Cappuccino sollte zudem traditionell in dickwandigen Tassen aus Steinzeug oder Porzellan serviert werden.

Während der Cappuccino in seiner Heimat Italien meist nur zum Frühstück getrunken wird, avancierte er in anderen Ländern Europas zu einer der populärsten Kaffeespezialitäten. So wird dieser von 16 % der Deutschen mindestens einmal pro Woche genossen.

Geschichte des Cappucino

Diese heute weltweit bekannte Kaffeespezialität basiert auf dem aus Österreich stammenden Kapuziner. Der Kapuziner wird aber im Gegensatz zum Cappuccino nicht mit heißem Milchschaum, sondern mit flüssiger Sahne aufgegossen. Vom Aussehen der Haube des Cappuccino leitet sich auch sein Name ab, welcher zu Deutsch so viel bedeutet wie „Kapuze“.

Das Getränk wurde damals durch österreichische Soldaten, die in Italien stationiert waren bekannt, da die Soldaten auch im Ausland nicht auf ihren geliebten Kapuziner verzichten wollten. Im Laufe der Zeit wurde das Getränk dann von den Italienern etwas abgewandelt und so entstand der heutige Cappuccino, der mit dem eigentlichen Kapuziner kaum mehr was zu tun hat.

Cappucino – Tipps und Tricks bei der Zubereitung

Nach dem klassisch italienischen Rezept besteht ein Cappuccino aus 25-30 ml Espresso, der in einer 120-180 ml fassenden Tasse mit halbflüssigem, cremigem Milchschaum aufgegossen wird. Beim Eingießen setzt sich die Crema des Espresso auf dem Milchschaum ab und so erhält der Cappuccino sein typisches Aussehen.

Cappuccino zubereiten

Wichtig für das Gelingen sind vor allem ein perfekter Milchschaum, die Qualität des verwendeten Espresso und natürlich auch die zur Herstellung des Espresso verwendeten Kaffeebohnensorten, bzw. die verwendete Kaffeebohnenmischung. Zudem solltest du zu Hause über eine Espressomaschine mit Dampfstrahl verfügen, um einen perfekten Cappuccino zubereiten zu können. Und wenn du mal die optimale Menge an Dampf und Schaum gefunden hast, dann steht dem Kaffeegenuss nichts mehr im Wege.

Milchschaum

Fast ebenso wichtig wie ein ausgezeichneter Espresso ist der perfekte Milchschaum für eine gelungene Zubereitung der Kaffeespezialität. Dazu sollte die Milch beim Aufschäumen nicht über 70 °C erhitzt werden. Weitere wichtige Kriterien sind der Eiweiß- und der Fettgehalt der Milch. Ein hoher Eiweißgehalt verbessert die Qualität des Milchschaums und ein hoher Fettgehalt sorgt für ein besseres Aroma. Daher empfiehlt sich immer die Verwendung von frischer Vollmilch. Der Schaum von teilweise entrahmter Milch wird nämlich weniger dicht und der von gänzlich entrahmter Milch löst sich sofort nach dem Schäumen wieder auf und ist somit ungeeignet für die Zubereitung.

Zudem solltest du die Milch nicht zu stark erhitzen, sonst bekommt der Schaum eine zu feste Konsistenz und das Getränk könnte leicht den Geschmack von gekochter Milch annehmen. Für den klassischen italienischen Cappuccino sollte der Milchschaum beim Eingießen in die Tasse annähernd flüssig sein und eine cremige und feinporige Konsistenz haben, welche an halb geschlagene Sahne erinnert. Ein Milchschaum mit großen Poren ist unter Kaffeekennern verpönt. Außerhalb Italiens herrscht jedoch der Irrglaube, dass man das Getränk aufgrund des Namens mit einer spitzen „Kapuze“ aus Milchschaum servieren müsse. Dabei bezieht sich der Name vielmehr auf die markante braune Färbung bzw. Marmorierung des Milchschaums.

Cappuccino Rezept

Eine weitere fälschliche Annahme außerhalb Italiens ist die sogenannte Drittel-Regel (ein Drittel Espresso, ein Drittel Milch, ein Drittel Milchschaum) bei der Zubereitung. Auch diese Behauptung macht keinen Sinn, da wie zuvor beschrieben der Milchschaum in halbflüssiger Konsistenz komplett auf den Espresso gegossen wird. Erst unterhalb der charakteristischen Haube sollte sich der Milchschaum vom Espresso trennen und so sollte sich bei einem perfekten Cappuccino eine ca. 1-2 cm dicke Schaumschicht bilden.

Aufgrund der Konsistenz des Milchschaums lassen sich beim Eingießen verschiedene Muster auf der Oberfläche des Getränks erzeugen. Darunter einfache Formen, wie ein Herz oder ein Blatt oder etwas anspruchsvollere Formen, wie eine Tulpe oder ein Schmetterling. Diese Fertigkeit bezeichnet man unter Baristi als „Latte-Art“. In manchen Cafés versucht man auch die der Latte-Art entsprechenden Muster mit Hilfe von Schablonen und durch Bestreuen mit Kakao oder Zimt nachzuahmen, dies ist aber grundsätzlich nicht üblich und versetzt wahre Kaffee-Puristen in Entsetzen.

Bohnensorte

Für den zur Zubereitung verwendeten Espresso nimmt man generell eine Mischung aus zum größten Teil Arabica-Kaffeebohnen mit einem etwas geringeren Anteil an Robusta-Kaffeebohnen. Das klassische Mischverhältnis ist 60/40, also 60 % Arabica-Bohnen und 40 % Robusta-Bohnen. Aber es gibt vor allem im Norden Italiens auch Mischungen mit einem Verhältnis von 90 % Arabica und nur 10 % Robusta. Teilweise sind sogar Mischungen bekannt, die gar keine Robusta-Bohnen enthalten.

Obwohl Robusta-Kaffeebohnen nicht so hochwertig sind wie Arabica-Kaffeebohnen, können sie für das Gelingen der Kaffeespezialität sehr von Vorteil sein. Denn Robusta kann in Verbindung mit Milch geschmacklich stärker hervortreten als Arabica. Zudem sorgt Robusta bei der Extraktion für zusätzliche Crema. Diese sorgt für eine kräftigere Färbung der traditionell braunen Milchschaum-Haube.

Du willst zuhause den perfekten Cappuccino zubereiten?

Hier ist das ideale Cappuccino Rezept für dich. Wenn du dich genau an die folgenden Anweisungen hältst, dann kannst du ganz einfach den perfekten Cappuccino selber machen und ihn in aller Ruhe zuhause genießen.

Zuerst füllst du dir ein Metallkännchen zu einem Drittel mit kalter Vollmilch. Anschließend die Heißwasserdrüse der Espressomaschine öffnen und das überschüssige Kondenswasser ablaufen lassen. Dann die Spitze der Heißwasserdrüse in die Milch tauchen und den Dampfstrahl einschalten. Sobald sich der Milchschaum zu bilden beginnt, die Kanne etwas sinken lassen und leicht schräg halten. So schaffst du es dass die Düse unter der Milchoberfläche bleibt und erzeugst durch das schräge Halten gleichzeitig einen Wirbeleffekt in der Milch. Du solltest der Milch so lange Dampf zuführen, bis sich ihr Volumen verdoppelt hat. Dabei sollte nie eine Höchsttemperatur von 65 °C überschritten werden. Anschließend die Kanne auf einer ebenen Fläche oder dem Tisch kurz aufstoßen, um die Bläschen in der Milch zu entfernen.

Nachdem du den Milchschaum zubereitet hast, lässt du dir einfach einen Espresso in eine große, vorgewärmte Kaffee-Tasse. Anschließend die geschäumte Milch von der Mitte ausgehend direkt auf den Espresso in die Kaffee-Tasse gießen.

Wenn du diese Schritte genau befolgst, kannst du zuhause problemlos und unkompliziert deinen perfekten Cappuccino selber machen.

Inhaltsstoffe und Nährwert

Ein klassischer italienischer Cappuccino hat pro 100 ml einen Brennwert von 197 kJ und einen Kaloriengehalt von 47 kcal. Somit hat ein Cappuccino Kalorien, die durch die im Getränk enthaltene Milch ziemlich hoch sind. Im Vergleich dazu enthält ein Espresso z.B.: nur 4 kcal. Die Cappuccino Kalorien werden nur durch den Latte Macchiato übertroffen, welcher 50 kcal auf 100 ml enthält.

Zudem setzt sich das Getränk aus 46 % Fett, 33 % Kohlenhydrate und 21 % Protein zusammen und enthält auf 100 ml ca. 1 mg Vitamin C und wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Eisen.

Variationen des Cappucino

Franziskaner:

Als Franziskaner bezeichnet man in Österreich einen Espresso, der mit Schlagsahne anstatt aufgeschäumter Milch serviert wird. In Italien wird diese Kaffeespezialität „Cappuccino con panna“ genannt.

Flavoured Cappuccino:

Eine Innovation der Neuzeit ist der sogenannte „Flavoured Cappuccino“. Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Kaffee, welcher durch die Zugabe von Aromen oder Sirupe aromatisiert wird. Gerne werden Aromen wie Schokolade, Nuss, Vanille oder Karamell für diesen Zweck verwendet.

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