Der Dornfelder zählt längst schon zu den Klassikern der deutschen Rotweine und ist besonders beliebt, weil er über eine milde, und angenehme Säure verfügt. Diese relativ neue Weinsorte findet sich zum Essen und als purer Genießerwein in vielen Haushalten und in den Weinkellern der Gastronomie, weil sie eine sehr bekömmliche und weniger schwere Rebsorte ist, die dennoch durch eine dunkle, fast schon schwarz-rote Farbe besticht.
Die Geschichte des Dornfelder Weins
Die Wiege des Dornfelders liegt in Baden Württemberg, genauer gesagt im charmanten Örtchen Weinsberg. Dort gründete einst der Weinbauexperte Imanuel Dornfeld eine Weinbauschule. In dieser Lehranstalt für Wein- und Obstbau begann im Jahre 1955 August Herold eine neue Sorte anzubauen, die er nach dem Begründer der Schule benannte. Der Dornfelder war eine Kreuzung aus den Sorten Helfensteiner, der wiederum eine Kreuzung aus Tollinger und Frühburgunder ist, sowie der Heroldrebe, bei der Limberger und Portugieser Reben gekreuzt wurden.
Vom Verschnittwein zum Lieblingswein
Zunächst wagte es nur eine handvoll Winzer, diese Rebsorte zu züchten,da sie sehr hohe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellt und auch relativ sonnenverwöhnt stehen sollte. So wurde zunächst der farbintensive Dornfelder vornehmlich als „Deckrotwein“ für den Verschnitt hellerer Rotweine eingesetzt, um ihnen eine kräftige rote Tönung zu verleihen. Im Laufe der Zeit entdeckte man allerdings die positiven Geschmackseigenschaften und die gute Bekömmlichkeit des Dornfelders und so wurde er immer häufiger auch sortenrein angebaut. Heute gilt der Dornfelder als der Lieblingswein der Deutschen, knapp gefolgt vom Spätburgunder. Rund Acht Prozent des gesamten deutschen Weinanbaugebiets sind derzeit mit Reben dieser Weinsorte bestückt.
Der Dornfelder im Geschmack
Die Sorte wird in erster Linie als Dornfelder trocken angebaut, doch teilweise ist der Dornfelder auch halbtrocken angeboten. Beide Varianten werden dominiert von intensiv ausgeprägten Fruchtaromen nach Brombeere und Sauerkirsche mit einem Hauch von Holunder. Gerade diese leichte fruchtige Note mit einer dennoch angenehmen Milde charakterisiert den den klassischen Dornfelder. Im Glas entfaltet er sein Aroma recht schnell und besticht immer wieder durch seine tiefdunkle, schwarzrote Farbe. Einige Sorten des Dornfelders betonen weniger die fruchtigen Nuancen sondern heben seine leicht erdige Struktur hervor. Dies wird meist von der Bodenbeschaffenheit des Anbaugebietes beeinflusst.
Ausbaustile des Dornfelders
Diese meist etwas würzigen Rotweine, die eher die Gerbstoffe betonen, werden durchweg im Barriquefass ausgebaut und gereift und werden als Dornfelder Auslese oder Dornfelder Spätlese als Prädikatswein verkauft. Die eher fruchtigen Sorten werden meist als neuer Jahrgang, als sogenannter Primeur, herausgebracht. Neben trockenen und halbtrockenen Rotweinen wird aus der Dornfelder-Traube auch Roséwein sowie Sekt produziert. Dies ist jedoch eher eine Seltenheit.
Weingenuss – So trinkt man den Dornfelder am besten
Wie die meisten kräftigen Rotweine trinkt man den Dornfelder am liebsten in der kühlen Jahreszeit. Doch auch im Sommer ist dieser edle Tropfen ein Genuss zu kräftigen Speisen oder bei Grillen. Ein Grund dafür ist, dass beim Trinkgenuss die ideale Dornfelder Temperatur gerne kühler sein darf, als bei klassischen Rotweinen. Denn während diese optimalerweise bei „Zimmertemperatur“ bei etwa 18-20°C verkostet werden sollten, ist es durchaus kein Fauxpas, den Dornfelder schon bei einer Trinktemperatur zwischen 14 und 18 Grad zu genießen. Dies gilt besonders für den jungen Wein, der sich durch seine leichte Fruchtigkeit besonders auszeichnet. Ebenso trifft dies natürlich auch auf die Rosé Weine, sowie die Sektsorten des Dornfelders zu, die auch gerne gut gekühlt getrunken werden dürfen. Damit sich die Aromen optimal entfalten können, ist ein rundes, bauchiges Glas die richtige Wahl für den perfekten Weingenuss.
Dornfelder zum Essen
Dornfelder ist ein idealer Begleiter zu kräftigen Braten oder zu delikaten Wildgerichten. Auch zum Steak und deftigen Grillspeisen passt der kräftige Rotwein sehr gut. Als Dornfelder Soße zubereitet verfeinert er opulente Fleisch- oder Pilzgerichte. Der Dornfelder gilt außerdem auch als beliebter Dessertwein, der besonders gut mit delikaten Käseplatten oder süßen Verführungen, wie Torten oder Tiramisu harmoniert.
Noch mehr Wissenswertes zum Wein
Apropos schlemmen und genießen: Die Dornfelder Kalorien schlagen je nach Ausbausorte mit durchschnittlich 81 kcal pro 100 Milliliter zu Buche.
Der Dornfelder in Prozent: Je nach Sorte enthält der Dornfelder einen Alkoholgehalt zwischen 9 und 13 Vol.%
Dornfelder sollte innerhalb von 1-2 Jahren getrunken werden. Bei Premiumsorten sollte eine Lagerung von 4 Jahren nicht überschritten werden. Am besten lässt sich der Dornfelder lagern im Liegen und in kühlen Räumen, die möglichst keine Sonne abbekommen.
Fazit: Ein fruchtiger Wein für jede Gelegenheit
Für einen Roten ist der Dornfelder ein wahres Multitalent, denn er eignet sich sowohl als ein bekömmlicher Feierwein als auch zu kräftigen Gerichten. Er gilt als sehr bekömmlich und ist äußerst angenehm zu trinken. Weitere Infos und schmackhafte Wein-Rezeptideen finden Sie auf unseren Seiten.
© exclusive-design, alisa, H.Brauer- stock.adobe.com