Mandelmilch, hauptsächlich als leckerer Mandeldrink im Supermarkt zu kaufen, erfreut sich großer Beliebtheit. Als Ersatz zur Kuhmilch ist die vegane Getreidemilch nicht nur eine perfekte Alternative zur Milch für Veganer, sondern ermöglicht es auch Personen mit Laktoseintoleranz nicht ganz auf Milch verzichten zu müssen. Mandelmilch lässt sich ähnlich verarbeiten wie normale Kuhmilch und kann somit für Müslis, Kuchen oder zum unverfeinerten Verzehr herangezogen werden. Je nach Mandelanteil, schmeckt der Milchersatz mehr oder weniger nussig. Der vegane Milchersatz kann jedoch nicht nur als Alternative für tierische und laktosehaltige Produkte, sondern auch als fester Bestandteil unserer Nahrung gesehen werden. Doch ist die Mandelmilch wirklich so “supergesund”, wie es ihr Image voraussagt?

Mandelmilch – Lecker UND gesund?

Dass der Mandeldrink sehr gut schmeckt, steht außer Frage. Im Müsli macht sich der Mandeldrink besonders gut: Neben wertvollem Getreide werden Obst, z.B. Früchte wie Datteln oder Beeren wie Blaubeeren, in das Mandelmus gemischt und das Frühstück ist perfekt. Auch Smoothies, Chai-Tee und andere Rezepte lassen sich mit der veganen BIO-Mandelmilch abschmecken und werden so zum veganen Genuss. Generell kann auch gesagt werden, dass Mandeln als Vitamin-Bombe schlechthin gelten. Bei der Verarbeitung der Nüsse, also bei der Zubereitung der Mandelmilch, gehen durch die Röstung und das Einweichen der Mandeln jedoch viele Nährstoffe derer verloren. Aus diesem Grund werden der industriell hergestellten Mandelmilch häufig zusätzliches Kalzium und Mineralstoffe zugefügt.

Mandeldrink
Mandelmilch oder Mandeldrink?

Obwohl der Mandeldrink, im Gegensatz zur unverarbeiteten Mandel, an sich also kein Superfood ist, hat der Verzehr von Mandelmilch für uns Konsumenten dennoch einen entscheidenden Vorteil: Der Milchersatz ist nahezu frei von Allergenen wie Laktose, Gluten, Milcheiweiß oder Soja-Proteinen. So hat der Mandeldrink der Sojamilch bereits den ersten Platz als Milchersatz abgerungen.

Pssst: Ein weiterer Pluspunkt der Mandelmilch ist die erleichterte Gewichtsabnahme bei regelmäßigem Konsum. Im Gegensatz zu vielen Annahmen, der Mandeldrink wäre zu fett, um ihn regelmäßig zu konsumieren, bewirkt der Milchersatz eine langfristige Sättigung. Zwar hält das Sättigungsgefühl der Mandelmilch nicht so lange wie Kuhmilch, hat aber viel weniger Kilokalorien als letztere.

Die Herstellung der Mandelmilch – Nachhaltig? Nope…

Da die Mandelmilch in der EU nicht als Milch bezeichnet werden darf, liest man häufig die Bezeichnung „Mandeldrink“ in den Regalen der Supermärkte. Die Herstellung und Zusammensetzung derer unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter nur in geringem Maße. Generell kann man also von einer ähnlichen Produktion sprechen: Da Mandeln zu trocken sind, um zu Öl verarbeitet zu werden, werden diese nach der Ernte, zu Beginn der Herstellung geröstet, anschließend mit einem Hochleistungsmixer püriert und folglich zu Mandelmehl verarbeitet. Das entstandene Mandelmehl ist dem ein oder anderen wahrscheinlich bereits als Zutat verschiedener Diäten (z.B. Paleo) bekannt. Dieses Pulver aus Mandeln wird anschließend, für die Herstellung veganer Mandelmilch, in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser vermischt. Diese Nuss-Wasser-Mischung ruht jetzt so lange, bis sich der Mandelanteil mit dem Wasser in eine milchähnliche Masse vereint. Das bis jetzt ungesüßte, pflanzliche Lebensmittel kann anschließend, um dem Getränk mehr Geschmack zu geben, mit Süßungsmitteln, Agavendicksaft, einer Prise Zucker, Zimt oder mit Honig gesüßt werden.

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Ungesüßt hat der Nussmilchbeutel einen nussigen Geschmack. Allgemein kann dazu gesagt werden, dass der Mandeldrink weniger Zucker enthält als normale Kuhmilch. Für die Massenproduktion der Getreidedrinks wird dieses Verfahren automatisiert durchgeführt, wobei man die leckere Nussmilch auch zuhause selber mixen kann. So weiß man, was am Ende drinsteckt und kann die Mandeln nach Lust und Laune auch ungeschält pürieren. Denn je naturbelassener die Mandel verarbeitet wird, desto weniger Nähr- und Mineralstoffe gehen während der Zubereitung des Mandeldrinks verloren.

Die Mandel – Von wegen hohle Nuss

Hinter dem länglichen, braunen Power-Snack, aus der die Mandelmilch hergestellt wird, steckt ein wahres Superfood! Zu Unrecht wird die Mandel also viel zu selten aus den Küchenregalen gekramt – meist zu Weihnachten, wo wir sie mit Zucker & Co. in Kekse und Kuchen verschwinden lassen. Studien beweisen nämlich, dass schon 60 Gramm Mandeln am Tag unserer Gesundheit auf die Sprünge helfen, ja sogar vor Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und einem zu hohen Cholesterinspiegel schützen. Des Weiteren stärken Mandeln unsere Knochen und verbessern die Darmflora. Und das ist noch lange nicht alles: Die geschälte oder ungeschält konsumierte Mandel besteht ca. aus 20% hochwertigem Eiweiß, welches bei richtiger Gabe die benötigte Proteinzufuhr perfekt abdeckt – Fitnessgurus wissen, was das bedeutet. Des Weiteren steckt die Super-Nuss voller ungesättigter Fettsäuren, Mineralstoffen, Magnesium, Kalzium, Kupfer und Vitamin A und B.

Kritik zur Mandelmilch

Kritiken zur Mandelmilch besagen, dass die Herstellung der veganen Milch als nicht nachhaltig gilt, denn schon zur Reifung einer alleinigen Mandel werden mehrere (5!) Liter Wasser verbraucht. Zudem wird stark kritisiert, dass dieser Wasserverbrauch vor allem in Dürregebieten Kaliforniens, wo der Großteil der Mandeln angebaut wird, gravierend erscheint – wobei der Verbrauch von Wasser für die Gewinnung von Kuhmilch diesen noch toppt – Alternative? Naja….

Des Weiteren müssen sich Tierschützer und Veganer, die zur Schonung der Kühe auf den Konsum von Kuhmilch verzichten, bewusst sein, dass für die Herstellung von Mandelmilch viele Bienen genutzt werden müssen. Um dennoch Mandelmilch zu konsumieren, während wir auf unseren ökologischen Fußabdruck achten, wird empfohlen, BIO-Produkte zu kaufen und im Zuge dessen auch das Herkunftsland zu beachten. Empfehlenswert ist es auch, den Mandeldrink selbst herzustellen.

Fazit

Der allseits beliebte Mandeldrink hat zwei Seiten: Zum einen profitieren Konsumenten vom veganen Milchersatz, der auch noch als leckerer Snack für Zwischendurch dient, zum anderen wird der geringe Nährstoffgehalt in der Mandelmilch kritisiert. Wer also von den Nährstoffen der Mandel profitieren will, sollte am besten zur unverarbeiteten Alternative greifen – dazu sind einige Bücher im Umlauf. Das ist auch die nachhaltigere Variante, denn die Herstellung der Mandelmilch ist aufwendig und alles andere als nachhaltig. Immenser Wasserverbrauch und die Nutzung vieler Bienen setzen dem die Krone auf. Käufer sollten sich von dem pflanzlich hergestelltem Milchersatz besser keine Wunder erwarten – es ist und bleibt Wasser mit einem geringen, jedoch leckeren Anteil an Mandelmus.

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