Das Bier Dortmunder Export trägt eine historische Vergangenheit und ist weit über die Grenzen Dortmunds bekannt. Besonders beliebt ist der Dortmunder Export im englisch-sprachigen Raum. Vor allen in den USA kommt es überragend gut an. In vielen Teilen der Welt trägt das Exportbier auch einfach nur die Bezeichnung „Dortmunder“. Den Namen hat es aus der gleichnamigen Ruhrgebietsmetropole, wo die Geschichte des deutschen Dortmunders beginnt.

Die Geschichte des Dortmunder Export

In Dortmund wurde das Dortmunder Export nämlich 1843 von dem Brauer Heinrich Wenker und dessen Vater erstmals gebraut. Wenker lernte in München und Wien während seiner Ausbildung zum Brauer die bayerische Brauweise mit untergäriger Hefe kennen. Er setzte sie als erster in Dortmund ein, wo man bis zu diesem Zeitpunkt nur das bernsteinfarbene bis dunkelbraune, obergärige Bier kannte (was dem heutigen Altbier ähneln dürfte).

Neben Wenker eigneten sich bald auch andere Braumeister die bayerische Brauweise an. Beim Feilen an der Rezeptur merkten jedoch sämtliche Brauer, dass erst das weiche und kaum salzhaltige Wasser in den hochgelegenen Regionen Bayerns und Österreichs den fein ausbalancierten Pilsener Stil ausmachen. Das harte Wasser im Ruhrgebiet, geprägt von Calciumsulfat macht es den Brauern unmöglich, ein anständiges Pils zu erschaffen. Von Wasseraufbereitung konnte man damals nur träumen.

Zur Lösung des Problems betonte man verstärkt den Malz-Charakter und senkte hingegen den Hopfenanteil. Um außerdem die Dortmunder Export Haltbarkeit zu verlängern, wurde das Bier für den Export stärker eingebraut, der Alkoholgehalt also erhöht. Der malzige Geschmack wurde indes intensiviert. Letztlich wurde somit aus dem Versuch, den bayerischen Brau-Stil nachzuahmen, die Rezeptur für die Dortmunder Export Herstellung, eine lokale Biersorte mit dem Charakter des Ruhrpotts.

Nichtsdestotrotz machte es die Bierproduktion in Dortmund der dortigen Kohle- und Stahlindustrie gleich: Beide boomten, was das Zeug hält. Das Exportbier erfreute sich vor allem unter den Bergbau-Arbeitern großer Beliebtheit, denn diese wussten das kühle Export nach getaner Arbeit besonders zu schätzen. Bierbrauer und die Ruhrpott-Industrie durchlebten ihre goldenen Jahre und Dortmund wurde mit dem Dortmunder Export zu dieser Zeit zum größten Bierproduzenten Europas. Dieser Aufschwung hielt an bis in die 1970er Jahre. Dort lernten die Bergleute während ihren Luftkuren nämlich das hopfige Pils kennen, welches das Dortmunder Export bald aus den heimischen Brauereien verdrängen sollte. Der Erfolgshöhepunkt war damit vorbei. Dennoch wird das Dortmunder Export auch heute noch immer gebraut und getrunken.

Die Charakteristik vom Dortmunder Export

Das typische Dortmunder Export ist – im Gegensatz zum Pilsener einige wenige Töne dunkler – in seiner Farbe kräftig goldgelb und hat einen kräftig-malzigen Geschmack sowie eine leichte Süße. Es ist spürbar gehopft, jedoch nicht ganz so stark wie das klassische Pils. Wird die originale Dortmunder Wasserqualität zum Brauen verwendet, beeinflussen die Sulfat-Ionen im Wasser den Geschmack des Dortmunders mit einem unterschwelligen Eindruck von Salz und Schwefel. Diese einzigartige Basis spielt allerdings die volle, kräftige, für ein helles Bier recht untypische Malz-Aromatik. Neben einer keksig-zuckrigen Getreidesüße und einem Hauch von Honig kann das Malz-Aroma durchaus auch in Richtung Karamell gehen.
Trotz der beschriebenen, exotischen Eigenschaften, ist der schlanke Bierkörper ein Muss für ein wahres Dortmunder Export, denn es ist und bleibt ein nahrhaftes und erfrischendes „Trinkbier“, das seine Wurzeln in der Arbeiterklasse des Bergbaus und der Schwerindustrie hat.

Dortmunder Export – Die besten Sorten

Als Probiervorschläge für ein echtes Dortmunder wird gerne zu den Sorten Bergmann Export, Great Lakes Dortmunder Gold und Ayinger Jahrhundert Bier geraten – am besten ganz klassisch aus dem Dortmunder Export Glas.

Hat der Dortmunder Export viele Kalorien?

Das Dortmunder Export hat je 100 ml um die 43 Kilokalorien (kcal). Eine 0,5l Flasche Dortmunder Export ist somit ein reichhaltiges Genussmittel mit etwa 215 kcal je Flasche.

Dortmunder Export – Alkoholgehalt in Prozent

Export steht für Bier mit viel Gehalt und ist geschmacklich etwas intensiver als ein Lagerbier. Der Geschmack ist aufgrund einer Stammwürze von 12 bis 14 Prozent von den Merkmalen „bitter“ und „herb“ gekennzeichnet. Der Dortmunder Export Alkoholgehalt liegt bei knapp 6 %, wer es genau nimmt: 5,8%.

Dortmunder Export – Rezept zum selbst Brauen

Wer sich ein Dortmunder Export selbst brauen möchte, greift am besten zu einem fertigen Brau-Set, das neben dem Rezept auch die originalen Dortmunder Export Inhaltsstoffe in der exakten Menge bereithält, sodass im Grunde nichts schiefgehen kann.

Fazit

Das Dortmunder Export ist das ideale Sinnbild für die rasante Entwicklung des Ruhrgebiets in Zeiten der Industrialisierung. Was sich anfangs als importierte Kultur-Kopie aus dem Süden darstellte, entwickelte sich in Dortmund ganz bald zur eigenen Marke, die nicht nur Dortmund, sondern kurze Zeit später auch ganz Europa eroberte. Das Dortmunder Export ist das Wahrzeichen einer Epoche, welche von einem imposanten Aufstieg und einem wenig beeindruckenden Fall geprägt ist.

© Yummy pic, nioloxs – stock.adobe.com

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