Dass saurer Fruchtsaft und herber Alkohol einen wohlschmeckenden Cocktail ergeben können, beweist der Gin Sour. Durch die wohl dosierte Zugabe von Zuckersirup entsteht ein fein ausbalancierter Cocktail, der die Grundlage für zahlreiche weitere Varianten der Gattung „Sours“ bildet. Hier finden Sie die besten Gin Sour Rezepte inkl. Variationen.
Das klassische Gin Sour Rezept
Die Kunst beim Mixen eines Gin Sour besteht nicht in der Kombination der Zutaten – sondern darin, die richtige Temperatur zu treffen. Nach Definition der International Bartenders Association IBA sollten…
…so lange auf Eis geschüttelt werden, bis sich Reif an der Außenseite des Shakers bildet. Der fertige Drink wird durch ein Barsieb in vorgekühlte Trinkgefäße abgeseiht. Hierfür eignen sich spezielle Sour-Gläser oder Cocktailschalen.
Zusätzliche Eiswürfel oder Dekoration benötigen Sie für den Gin Sour nicht; Sie müssen ihn jedoch sofort servieren bzw. trinken, denn dieser Cocktail will möglichst kalt genossen werden.
Bekannte, beliebte und besondere Variationen
So weit, so gut, so unspektakulär. Der Gin Sour ist ein bescheidener Klassiker. Seine Wurzeln liegen in der Zeit vor der Prohibition; seine Blüte hatte er in den 1940er Jahren. Der US-amerikanische Historiker Kevin Starr ordnete ihn jenen Cocktails zu, die wirken „wie antike Stücke einer anderen Ära“.
Doch Gin Sour hat es buchstäblich in sich. Er bildet die Basis für eine Reihe beliebter Drinks und lässt sich ebenso einfach wie vielfältig variieren. Nachfolgend liefern wir Ihnen ein paar Anregungen, den klassischen Gin Sour durch wenige Zutaten abzuwandeln und mit kleinen Handgriffen aufsehenerregende Cocktails zu schaffen. Dabei wird das eine oder andere Rezept ein Aha!-Erlebnis sein, denn ganz so unbekannt sind die vorgestellten Kreationen nicht:
mit Soda
Nichts ist leichter, als fertige Drinks mit Soda aufzufüllen und auf diese Weise neue Cocktails entstehen zu lassen. Gin Sour ist dafür wie gemacht. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt Sie das Wasser hinzufügen und wie viel Sie verwenden, erhalten Sie Getränke einer jeweils eigenen Kategorie:
Verbleibt der Gin Sour im Shaker und wird noch einmal mit wenig Wasser durchgeschüttelt, verwandelt er sich in einen GinFizz; kommt er nach dem Shaken in ein eisgefülltes Longdrink-Glas und wird erst dann sprudelnd übergossen, wird aus Gin Sour ein spritziger Tom Collins. Damit der ein Original bleibt, dürfen Sie nur Gin der Sorte „Old Tom“ verwenden.
Likör statt Zuckersirup
Ersetzen Sie den Zuckersirup durch ein anderes Süßungsmittel, entsteht ein Gin Sour Cocktail mit spezieller Note. Am bekanntesten sind Variationen mit Orangenlikör – wobei die Zugabe von Triple sec einen Dagger ergibt und das Verfeinern mit Cointreau eine White Lady.
mit Ei
Mit dieser Variante erregen Sie garantiert Aufsehen, denn die Grundzutaten werden durch ein rohes Eiklar ergänzt. Es verleiht dem Gin Sour eine seidige Schaumkrone, die an einem gebogenen Champagnercoupé deutlich besser haftet als an den glatten Rändern der üblichen Cocktailschale.
Inspiriert ist die außergewöhnliche Kreation vom Boston Sour – einem Rezept, bei dem der Gin im Sour durch Rye- oder Bourbon-Whisky ersetzt wird. Entgegen aller Befürchtung besteht keine Salmonellen-Gefahr, denn der Alkohol und die Fruchtsäure wirken ausreichend bakterizid. Dennoch sollten Sie für Gin Sour mit Ei möglichst frische Ware verwenden.
mit Karottensaft
Für diese hochmoderne Abwandlung des klassischen Gin Sour benötigen Sie statt des Zuckersirups so genannten RunnyHoney. Das ist ganz gewöhnlicher Honig, der unter Zugabe von heißem Wasser verflüssigt wird. Seine wertvollen Inhaltsstoffe verflüchtigen sich bei dieser Prozedur; das einzigartige Aroma aber bleibt erhalten.
Darüber hinaus wird dem Gin Sour Cointreau beigefügt, so dass er an eine „White Lady“ erinnert. Nach dem Shaken seihen Sie ihn auf Eis ab und erhalten so einen fruchtig-aromatischen Sommer-Drink. Zur Abrundung sieht das Rezept vor, den Gin Sour mit Basilikum-Blättchen zu dekorieren.
Der passende Gin zum Sour
Schon diese kleine Zusammenstellung hat Ihnen gezeigt, wie wandlungsfähig Gin Sour ist: Mit Karottensaft wird er zum urbanen It-Getränk, einfaches Wasser sorgt für spritziges Vergnügen und schlichtes Eiweiß verleiht ihm einen Hauch Extravaganz.
Damit sich diese Vielfalt auch im Geschmack widerspiegelt, benötigen Sie Gin, der dem Sour eine passende Note verleiht. In den zurückliegenden Jahren hat Wacholder-Brandt eine bemerkenswerte Renaissance erfahren und steht Ihnen in zahlreichen Sorten und Varietäten zur Verfügung.
Einen groben Überblick liefert die Einteilung nach Geschmacksnoten. Naturgemäß eignen sich klassische Gins bzw. Gins mit Betonung auf dem Wacholder-Aroma am besten für Gin Sour. Ob der Cocktail und seine Variationen auch…
- florale Gins
- pfeffrige Gins
- Gins mit ausgeprägtem Kräuter- oder Zitrusaroma
- extravagante Gins mit teilweise abenteuerlichen Botanicals bzw. Botanical-Kombinationen
…vertragen, ist eine Frage individueller Vorlieben und der übrigen Zutaten in unserem Gin Sour Cocktail Rezept.
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