Darjeeling Tee – Eine der beliebtesten Teesorten weltweit

„Tee ist ein Kunstwerk und braucht eines Meisters Hand, um seine edelsten Eigenschaften zu offenbaren“. Dieses Zitat des Japaners Kakuzo Okura trifft sicherlich auf viele Tees zu. Keinen beschreibt es aber so gebührend, wie den Darjeeling. Wir haben Dir einige Infos über Geschichte, Herkunft und Verarbeitung herausgesucht. Wie bei einem guten Wein rundet interessantes Hintergrundwissen das Gesamterlebnis ab und macht den Genuss von Darjeeling Tee zu Deiner eigenen Zeremonie.

Geschichte des Darjeeling Indien

Die Geschichte des Darjeeling begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem britischen Mediziner Dr. A. Campbell. Als abenteuerlustiger und experimentierfreudiger Forscher erntete er bei einer Expedition in der Region Kumaun Samen von Teepflanzen. Zurück in seinem privaten Garten im westbengalischen Darjeeling zog er die Pflänzchen liebevoll groß. Aufgrund des Klimas und der persönlichen Hingabe gediehen sie prächtig. Die vielversprechenden Ergebnisse der botanischen Experimente sprachen sich herum und so reisten auf Wunsch der britischen Kolonialregierung Experten für Tee in die Region. Sie bestätigten das Potenzial des Teeanbaus in Darjeeling, woraufhin Arbeitskräfte aus dem angrenzenden Nepal einberufen wurden. Sie pflegten die Pflanzen und konnten nach und nach immer größere Mengen Darjeeling Tee ernten. Auch die Verarbeitung wurde in ihre Hände gelegt. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach feinem Darjeeling in Indien schon damals vor Ort, aber auch in Britannien boomte. 1866 hatten sich rund 30 Teegärten etabliert.

Das Anbaugebiet Darjeeling Indien und seine Teegärten

Die Bezeichnung Darjeeling darf nur Tee tragen, der tatsächlich in der Region um die gleichnamige Stadt im Nordosten Indiens angebaut wurde. Diese Region gehört zu den besten und renommiertesten Anbaugebieten weltweit. Unterteilt in 87 Teegärten erstreckt es sich mittlerweile auf 17.500 Hektar. Die Region um Darjeeling in 2.000 Metern Höhe ist vom Klima her bestens für den Anbau von Tee geeignet. Die Mischung aus Sonne, milden Temperaturen, feuchten Böden und Monsunregen in den Sommermonaten lässt die Pflanzen langsam wachsen und so ihr außergewöhnliches und unverwechselbares blumig-weiches Aroma ausbilden. Gepflückt werden die Teeblätter nach wie vor von Hand. Auch die Weiterverarbeitung, also das Welken, Rollen und der Fermentierprozess, finden immer noch traditionell statt. Jährlich werden von den Teepflückern etwas über 10.000 Tonnen Teeblätter gesammelt und veredelt.

Darjeeling Tee
Der Anbau des Darjeeling Tees.

Darjeeling First Flush

Bestimmt hast Du im Kontext Tee schon vom First Flush gehört. Aber was ist das eigentlich und gibt es auch einen Second Flush? Die Erzeugung von Darjeeling gliedert sich hauptsächlich in drei Erntezeiträume. Das Frühjahr von Februar bis April bringt den Darjeeling First Flush hervor, einen feinen, milden Tee mit floralen Geschmacksnoten. Von Juni bis Juli wird in Darjeeling die zweite Ernte eingeholt, der Second Flush. Sein Aroma ist abgerundet, aber deutlich kräftiger. Autumnals bezeichnet die Herbstpflückung von Oktober bis Dezember nach dem Sommermonsun. Der Tee zeichnet sich durch einen fein-würzigen Geschmack aus. Du wirst aber merken, dass ein Autumnal lange nicht das Teearoma zeigt wie ein Darjeeling First Flush oder Second Flush. Von Mitte April bis Mai gibt es auch teilweise Zwischenernten, die In-betweens.
Im letzten Herstellungsschritt wird der lose Tee sortiert und in Qualitätsgruppen eingeteilt. Die Basisgruppen sind Leaf, Broken, Fannings und Dust, also von ganzem Blatt bis hin zu feinen Bröseln. Genauer gesagt heißen die spezifischen Gruppierungen von höchster zu niedrigster Einstufung SFTGFOP1 (Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe 1.), FTGFOP1 (Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe 1.), TGFOP (Tippy Golden Flowery Orange Pekoe), FOP (Flowery Orange Pekoe), OP (Orange Pekoe) und P für Pekoe.

Darjeeling Zubereitung

Nach der sorgsamen Auswahl, Ernte und Verarbeitung von Darjeeling India wäre es schade, wenn Du ihn nicht voll auskosten könntest. Leider schmeckt er schnell bitter, wenn er nicht richtig zubereitet wird. Beachte am besten folgende Tipps, um das optimale Geschmacksergebnis bei der Darjeeling Zubereitung zu erzielen. 1. Verwende möglichst weiches Wasser! Das gelingt am einfachsten mit einem Wasserfächer, den man im Teehandel kaufen kann und beim Aufkochen mit in den Wasserkocher gibt. Er neutralisiert Härtebildner und sorgt für aromatischen und klaren Tee. 2. Achte auf die Wassertemperatur! Es sollte für Schwarztee nicht höher als 90-95°C sein, bei Grünem Tee keinesfalls 85°C überschreiten. Hat dein Wasserkocher kein Thermometer, gilt als Faustregel, dass ein Liter Wasser nach dem Aufkochen in einer Minute auf 80°C abkühlt, danach geht es pro Minute um weitere 10°C herunter. 3. Dosiere den Tee behutsam! Darjeeling ist ein feiner Tee: auf einen Liter Wasser reichen für Darjeeling First Flush vier bis fünf Teelöffel, was etwa 12-14 Gramm entspricht. Am besten achtest Du aber immer auf die Hinweise Deines Teehändlers, sie sind optimal auf die Sorte abgestimmt. 4. Halte die Ziehzeit im Auge! Auch hier lassen sich keine Pauschalaussagen treffen. Teehändler helfen mit entsprechenden Infos weiter, meist sind die Hinweise auf der Verpackung vermerkt. Es lohnt sich diese einzuhalten, zieht ein Darjeeling Tee zu lange, kippt er und wird bitter.

Genieße Deinen Darjeeling Tee!

So, jetzt lehne Dich zurück und genieße endlich Deine wohlverdiente Tasse oder Schale Darjeeling. Schließe Deine Augen und lasse die Geschichte der Experimente von Dr. Campell in seinen exotischen Darjeeling Gärten noch einmal Revue passieren. Konzentriere Dich auf den luxuriösen Geschmack, der sich so deutlich von anderen Tees abhebt. Egal, für welche Selektion Du Dich in Deinem persönlichen Moment entschieden hast, jedes der sattgrünen Blätter wurde achtsam in einem der Teegärten Darjeelings zu Füßen des mächtigen Himalayas für Dich erlesen und veredelt. Veredelt, um Dir Deine kleine Auszeit zu schenken. Denn wie ein anderes bekanntes Zitat von T’ien Yi-Heng sagt: „Man trinkt Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen.“

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