Die Bezeichnung „Mokka“ ist genauso mehrsinnig, wie auch missverständlich. Während viele bei Mokka an Kaffee denken, bezeichnet Mokka auch eine Stadt, ein Auto und vieles mehr. Des Weiteren tun sich viele verschiedene Schreibweisen des Begriffs auf. Neben der üblichen Schreibweise Mokka, findet man zudem die Schreibweisen Mocca, Moca, Mocha und einige mehr.
Für Kaffeeliebhaber steht jedoch fest: Mokka ist eine spezielle Zubereitungsart des traditionell türkischen Kaffees, der aber überall auf der Welt unterschiedlich zubereitet wird. Bevor der Filterkaffee erfunden wurde, war jeder Kaffee ein Mokka. Filterkaffee wird heute noch gebraut und ist, gleich wie der Mokka, schwarz. Er enthält durch die besondere Zubereitung mehr Koffein als Espresso und ist in Deutschland weit verbreitet.
Der Kaffee wurde nach der jemenitischen Hafenstadt benannt, von der aus der Mokka, bzw. der Kaffee aus Äthiopien (zu den Kaffeesorten) verschifft wurde. Die Stadt al-Muchā am Roten Meer war somit Namensgeber des Kaffees.
Alles rund um Mokka
Der Mokka-Geschmack ist schon lange nicht mehr lediglich im Kaffee zu finden. Es werden Eis, Kekse, Kuchen und vieles mehr mit dem feinen Kaffeegeschmack produziert. Ein berühmtes und leckeres Beispiel ist die Mokkatorte. Diese wird mit Mokka verfeinert, was ihr den Geschmack schenkt.
Mokkatassen, auch Demitassen genannt, sind ebenfalls im Zuge der Kaffeetradition entstanden. Diese sind traditionell türkisch, fassen 60-90ml und werden für das Servieren von Mokka, Espresso und türkischem Kaffee verwendet. Die kleinen Mokkatassen bestehen meist aus Keramik oder Porzellan und erfreuen sich wunderschönen Verzierungen. Deshalb gibt es in vielen Küchen ganze Sammlungen an unterschiedlichen Mokkatassen.
Der Mokka und die Welt
Rund um den Erdball wird der Mokka Kaffee gerne getrunken und nahezu überall unterschiedlich gekocht. Die Zubereitung des traditionellen Mokkas und die einhergehende türkische Kaffeetradition gehören seit 2013 zum Unesco-Weltkulturerbe. Auch die Griechen bereiten den Mokka auf türkische Art zu. In der Türkei wird der Kaffee zuerst staubfein gemahlen und das entstandene Mehl in einer Kanne mit Wasser aufgegossen. Die dazu verwendeten Mokkabohnen kamen ursprünglich bevorzugt aus Äthiopien oder dem Jemen. Für die Mokka Zubereitung gibt es eine spezielle Mokkakanne, die auch Ibrik genannt wird und wegen des Materials Kritiker laut werden lässt. Das Aluminium soll gesundheitsgefährdend sein. Dieses Kännchen zum Mokka kochen steht traditionell in einem Sandbett in der Glut einer Feuerstelle und hat einen sehr langen Griff.
Alternativ wird die Mokkakanne auf eine heiße Herdplatte gestellt. Das spezielle Zubereitungsverfahren gehört zu den Auslaugungsverfahren und ist die ursprünglichste Art des Kaffeekochens. Dabei wird der Mokka eher dickflüssig. Der Mokka wird beim Servieren mit Kaffeesatz eingeschenkt und gesüßt oder auch mit Rosenwasser versetzt. Aus diesem Kaffeesatz soll die Zukunft des Genießers gelesen werden können.
Der türkische Mokka hat nicht nur im Alltag seine Tradition, sondern ist zudem wichtig bei der Brautwerbung. Während der Bräutigam mit seiner Familie seine zukünftige Frau und deren Familie besucht, um um ihre Hand anzuhalten, kocht diese Kaffee für alle Anwesenden. Dabei würzt sie den Kaffee für ihren Geliebten mit Salz. Erst, wenn dieser sich bedankt und mit den Worten „ellerine sağlık“ (mögen deine Hände auch weiterhin so gut kochen) die Zeremonie abschließt, hat dieser bestanden und darf die Frau heiraten.
In Österreich wird der Mokka auch als “Schwarzer” bezeichnet sowie ohne Zucker und Milch getrunken, während der arabische Mokka Kaffee mit Kardamon gewürzt wird. Dieser wird zudem extrem heiß serviert.
Auch in Deutschland zeigt sich eine Mokka-Tradition. In Äthiopien reicht man den Mokka Kaffee während einer Kaffeezeremonie.
Die durch die perfekte Zubereitung des Mokkas entstandene Mokkacreme, eine lockere Schaumhaube auf dem Kaffee, zeugt von dessen hoher Qualität.
Mokka und Espresso
Entgegen der Annahme, dass Mokka und Espresso dasselbe ist, unterscheiden sich die beiden Kaffeegetränke voneinander. Der Unterschied liegt in der Kaffeezusammensetzung und in der Bohnenröstung.
Espresso enthält durch das extrem intensive Röstverfahren verschiedener Arabica-Sorten wenig Koffein. Des Weiteren werden dem Espresso noch Robusta-Bohnen beigemischt. Das verleiht diesem die cremige Konsistenz. Nach der Röstung werden die Bohnen fein gemahlen, jedoch nicht zu fein, da das Wasser bei der Zubereitung ansonsten nur sehr langsam durch den Kaffee ziehen kann. Denn bei der Zubereitung von Espresso wird Wasser mit hohem Druck durch die gemahlenen Bohnen geleitet. Wie bei jedem Kaffee gibt es auch beim Espresso viele unterschiedliche Arten diesen zu mischen und zu sich zu nehmen.
Für den traditionellen Mokka werden Bohnen aus dem Jemen und aus Äthiopien verwendet. Die verwendeten Bohnen werden noch stärker geröstet, was anschließend dazu führt, dass der Kaffee noch weniger Koffein enthält. Anschließend werden die Bohnen sehr fein gemahlen und zu Kaffee verarbeitet. Dabei greift man gerne auf die traditionellen Zubereitungsformen der türkischen Kaffeekultur zurück. Der Mokka wird dazu in einem langstieligen Kännchen über einer Glut gekocht.
Die Mokkakanne
Heute wird zur Zubereitung von Mokka, aber auch für jene von Espresso, abermals eine spezielle Mokkakanne verwendet. Diese Kanne, als Alternative zur Mokkamaschine, hat eine achteckige, sanduhr-ähnliche Form und besteht im unteren Bereich aus einem Wasserbehälter, der mit Wasser gefüllt wird, einem trichterförmigen Filter und einem weiteren Behälter im oberen Bereich der Mokkamaschine.
Die Zubereitung von Mokka gelingt durch das Wasser, welches in der unteren Hälfte der Kanne aufkocht und durch den zuvor gemahlenen Kaffee in den obigen, noch leeren Behälter gedrückt wird. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Mokka nach der Zubereitung direkt von der noch heißen Herdplatte genommen werden muss. Denn bleibt die Kanne auf dem Herd, verbrennt der Kaffee.
Mokka – Zusammenfassung
Mokka scheint einen Kaffee zu bezeichnen, meint jedoch eine traditionelle Vorgehensweise, Kaffee zuzubereiten und hat den Namen einer Hafenstadt, al-Muchā , übernommen. Trotz der Tradition des türkischen Kaffees wird Mokka in vielen Ländern auf unterschiedliche Weise hergestellt. Auch das Würzen oder Süßen des Kaffees ist hier unterschiedlich. Doch nicht nur Getränke profitieren vom Geschmack des Mokkas, sondern bereits Süßspeisen und Düfte. Der Mokka unterscheidet sich vom Espresso, kann aber in derselben Kanne hergestellt werden.
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