Spanischer Cava ist ein Schaumwein von höchster Qualität, der nach gleicher Methode wie Champagner (méthode champenoise) hergestellt wird. Cava gilt als Spezialität aus Katalonien, die mit einem besonderen Charakter überzeugt.
Die Bezeichnung Cava verrät bereits, worum es geht – ein feines Produkt, das in einem spanischen Weinkeller reift. Letzterer wird ebenerdig angelegt als Bodega und unterirdisch gebaut als Cava bezeichnet. Der spanische Schaumwein gilt als Pendant zum französischen Champagner, weshalb er früher auch als Xampàn oder Champána bezeichnet wurde. Um jedoch Verwechslungen mit französischem Champagner zu vermeiden, wurde letztendlich die patentierte Herkunftsbezeichnung Cava gewählt. Die Qualitätsanforderungen für katalonischen Schaumwein ähneln denen des Champagners aus Frankreich. Spanischer Cava, der in Flaschengärung reift, sind nur ausgewählte rote und weiße Rebsorten erlaubt. Bekannte Sorten sind zum Beispiel Cava Brut und Freixenet Cava.
Die Geschichte des Cavas
Mit dem katalonischen Schaumwein sind José Raventós (Josep Raventós i Fatjó) und Antonio Gili eng verbunden. A. Gili füllte bereits anno 1862 erste Flaschen mit Cava ab. Es vergingen allerdings noch zehn Jahre, bis José Raventós einen Cava Schaumwein nach anerkannter Champagnermethode produzierte. Dieser Prozess erfolgte auf seinem eigenen Weingut Can Codorníu, das in der heutigen D.O. Penedés (Weinregion Kataloniens) liegt. Die Klassifizierung D.O. als Qualitäts-/Herkunftsbezeichnung für landwirtschaftliche Produkte aus Spanien erfolgte erst anno 1986. Auf die gängigen katalanischen Bezeichnungen Xampán und Champána wurde nach Spaniens EU-Beitritt aufgrund rechtlicher Gründe verzichtet. Seither gilt als Qualitätsmerkmal die Bezeichnung D.O. Cava.
Die Herstellung von Cava Schaumwein
Die speziellen Rebsorten des katalanischen Schaumweins werden überwiegend innerhalb der Weinregion Penedés, in der Nähe von Barcelona angebaut. Die Weinlese beginnt Ende August und endet tief im Oktober. Zugelassen sind zum Beispiel weiße Rebsorten wie Monastrell, Parellada und Macabeo sowie Xarel-Lo. Dazu noch die rote Weintraube Pinot noir.
Jede Rebsorte liefert ihr besonderes Aroma, sodass der Schaumwein mit einer feinen Eleganz und Klasse sowie markantem Charakter überzeugt. Nach der Weinlese, anschließendem Entrappen, dem Pressen und Klärung der Trauben beginnt die Vergärung in Flaschen. Der Schaumwein muss für mindestens neun Monate, gelagert auf besonderen Hefekulturen, in aller Ruhe reifen. Danach werden die Cava Flaschen durch das sogenannte Rütteln bewegt, die im Flaschenhals abgesetzte Hefe entfernt und die Flaschen mittels Korken verschlossen.
Ein großer Teil des Schaumweins wird als Cava Brut gehandelt. Die Sorten Brut Nature und Extra Brut enthalten einen noch geringeren Anteil Restzucker. Lieblicher sind die Sorten Demi Sec und Sec sowie Extra Sec. Bei Cava Dolç handelt es sich, mit mehr als fünfzig Gramm/Liter Restzucker, um eine ausgesprochen süße Sorte des Schaumweins. Freixenet Cava liegt dabei im Mittelfeld.
Strenge Qualitätsanforderungen
Die einzelnen Produktionsschritte des Schaumweins sind streng geregelt. Französischer Champagner und katalanischer Cava unterliegen zwar der gleichen Herstellung, allerdings spielen die unterschiedlichen Rebsorten, klimatische und geologische Bedingungen eine weitere wichtige Rolle. Der spanische Schaumwein wird lediglich aus wenigen Rebsorten gewonnen. Hierzu zählen für Alkohol/Körper Xarel.Lo, für das milde Apfelaroma Macabeo (auch für Cuvée) und für die goldgelbe Farbe Parellada. Reinsortige Cavas, wie zum Beispiel Chardonnay, gewinnen allerdings seit geraumer Zeit stetig an Bedeutung.
Der Schaumwein muss für Minimum neun Monate mit Hefe gären, darf jedoch frühestens zwölf Monate nach der Lese im Handel angeboten werden. Cavas mit einer Jahrgangsangabe erst nach zwei Jahren, Gran Reservas nach dreißig Monaten und Reservas nach achtzehn Monaten. Der Alkoholgehalt dieser Sorten liegt dabei im Bereich von 10,8 Volumprozent und 12,8 Volumprozent (Vol.-%). Der katalanische Schaumwein wird zudem in sechs unterschiedliche Typen der Restsüße eingeteilt. Freixenet Cava ist ein halbtrockener Schaumwein, enthält 11,5 Vol.-% und 38 Gramm/Liter Restsüße. Ideal zur Vorspeise, Geflügel und Fisch oder zum Dessert. Cava Brut enthält ebenfalls 11,5 Vol.-% und ist für Partys jeglicher Art, Vernissagen oder als Aperitif geradezu prädestiniert. Er schmeckt auch an Sommerabenden einfach so!
Heute wird der katalanische Schaumwein in 159 spanischen Kommunen produziert. In Deutschland ist der bekannteste Produzent Freixenet. Im Verlauf der 1980er Jahre wurde die Herstellung teilweise automatisiert, sodass unter anderem Cava Brut und Freixenet Cava deutlich günstiger als Champagner sind – trotz gleicher Qualität. Der spanische Schaumwein adelt jeden Anlass.
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Eine Antwort
Die Beschreibung ist umfassend und gibt dem geneigten Leser eine
eindrucksvolle Vorstellung über das Pendant zu dem französischen
Champagner. Es ist wie alles im Leben eine Geschmackssache und eine
Frage des Betrages, den man investieren will.
Womit ich allerdings nicht einverstanden bin ist Ihre Behauptung , dass
Cava gegenüber Champagner preiswerter ist – was unstreitig ist- aber dann
kommt Ihre Bemerkung “ trotz gleicher Qualität“.
Die Qualität des Cavas beruht bekanntlich auf anderen Grundweinen, schon
aus dieser Hinsicht ist ein Vergleich wie Sie ihn aufstellen, nicht korrekt.