Seine rote Farbe und fruchtig-bitterer Geschmack macht ihn zu dem, was er ist: Einem der beliebtesten Kräuterliköre, der mehr Frucht, mehr Süße, aber weniger Alkohol besitzt als andere vergleichbare Spirituosen.
Der fruchtig-leichte Kräuterlikör
Besonders der niedrige Alkoholgehalt des im Vergleich zu anderen Kräuterlikören prädestiniert ihn für leichte Drinks im Sommer, in denen der Alkohol trotz der Hitze beschwingen sollt.
Das Trendgetränk des Sommers 2018 in Deutschland war der Spritz- eine Mischung aus Aperol, Prosecco und Sodawasser. Dieser ist in seiner Heimat in Norditalien seit Jahren populär und hat seinen Siegeszug um die Welt längst angetreten.
Der Aperol Spritz ist eine Version der in Venetien verbreiteten „Spritz“-Getränke, die oft mit einem leichten Wein zubereitet werden. Hierzu werden traditionell kleine Snacks, „cicchetti“ gereicht, wie Oliven oder Sandwiches. Das klassische Stielglas rundet die Atmosphäre perfekt ab.
Wie wird der Name ausgesprochen?
Eine wichtige Frage, wenn man im Sommer bei der Bestellung eines Spritz oder einer der anderen Varianten (besonders in einer klassischen Bar!) sich nicht blamieren möchte. Original italienisch ausgesprochen klingt es in etwa so: A-pperrrolll. Das „A“ und „O“ dabei besteht darin, diese Vokale recht kurz zu betonen und dem „E“ eine charmante , nicht allzu lange Länge zuzugestehen. Bei Bestellungen von Cocktails in einem deutschen Strassencafé ist auch die Version mit A-peer-oll oft noch akzeptabel, wenn diese mit kurzen „A“ ausgesprochen wird.
Wonach schmeckt Aperol?
Als fruchtiger Kräuterlikör nach süßen (Bitter)Orangen, herben Kräutern und ansonsten typisch italienisch. Da der Aperol Alkoholgehalt recht niedrig ist, besitzt dieser eine eher weinähnliche Charakteristik anstelle des manchmal doch recht harten und spritigen Nachgeschmacks von Kräuterbittern. Als Aperol Ersatz wird oft Campari genannt, der in seinem wesentlichen Eigenschaften inklusive der Farbe ähnlich ist, aber ungefähr doppelt soviel Alkohol enthält wie Aperol Prozent(e) hat.
Campari und Aperol Rezepte können wahlweise als Ersatz oder um neue Geschmacksnoten zu entdecken, auch mit dem jeweils anderen Likör zubereitet werden. Fun Fact: Aperol bzw. dessen Hersteller wurde vor einigen Jahren von dem Campari-Hersteller gekauft.
Welche Inhaltsstoffe sind im Aperol?
Der charakteristische Geschmack und die Aperol Farbe kommt von den verwendeten Zutaten. Hier geben Bitterorangen und gelber Enzian sowie verschiedenste Kräuter dem Likör seine beliebte Geschmacksnote. Farbstoffe geben die bekannte orangerote Farbe. Vegetarier können aufatmen: Seit einiger Zeit wird diese Farbe nicht mehr aus organischer Cochenillegewonnen, sondern künstlich erzeugt.
Die genaue Zusammensetzung ist ein gut gehütetes Geheimnis. Die wichtigsten Bestandteile sind verschiedene Orangen- und Bitterorangen, Enzian, Rhabarber und Chinarinde (Chinin), deren Geschmack mit verschiedenster Kräutern abgerundet wird.
Die Aperol Inhaltsstoffe Alkohol, Zucker sowie Bitterstoffe von Chinin verleihen diesem eine Haltbarkeit ähnlich Wein oder Likören. Dies bedeutet, dass eine Flasche Aperol bei trockener und nicht zu heller Lagerung jahrelang gelagert werden kann.
Die Aperol Haltbarkeit ist meist kürzer, da in geselliger Runde ein Spritz alleine einsam ist…
Wie wird Aperol hergestellt?
Die Aperol Herstellung besteht wie bei jedem Kräuterlikör darin, die Zutaten in einer Mischung aus Alkohol und Zucker einzulegen. Das Geheimnis, welches Aperol seinen einzigartigen, fruchtig-süßen und leichten Geschmack gibt, ist die Verwendung bester Zutaten. Die genaue Zusammensetzung der Kräutermischung ist auch heute noch ein bestens gehütetes Rezept des Herstellers, der dieses von den Brüdern Luigi und Silvio Barbieri übernommen hat. Diese übernahmen 1912 eine Likörfabrik von ihrem Vater und einige Jahre später wurde der erste Aperol hergestellt und 1919 der Öffentlichkeit präsentiert.
Wie viel Alkohol ist notwendig für einen beliebten Kräuterlikör?
Als Geldanlage taugt Aperol nicht, da hierfür zu wenig Prozente enthalten sind. Spaß beiseite, Aperol hat üblicherweise 11 Volumenprozent Alkohol. In Deutschland wird aufgrund rechtlicher Gründe eine Variante mit 15 Volumenprozent Alkohol verkauft. An dieser Stelle kann man die überschüssigen Prozente Alkohol mit etwas Eis oder Wasser beim Trinken wieder verdünnen, um auf die Originalstärke zu kommen.
Dieser niedrige Alkoholgehalt, der vergleichbar Wein oder Sekt ist, prädestiniert ihn für leichte Getränke im Gegensatz zu anderen Kräuterlikören oder Bittern. Diese haben üblicherweise mehr als 30 Volumenprozent Alkohol.
Wie trinkt man Aperol?
Man kann ihn pur, auf Eis oder in Cocktails trinken. Rezepte lassen sich in allen Cocktailsammlungen finden- oder der Barkeeper variiert ein Rezept, welches im Original Campari oder roten italienischen Wermut benutzt. Die entstehende AperolZubereitung bekannter Cocktails fasziniert oft mit neuen Geschmackserlebnissen.
Was sind die bekanntesten Aperol Cocktails?
Der Klassiker schlechthin und Sommerdrink 2018 in Deutschland ist der Aperol Spritz. Im Gegensatz zum original venezianischen Spritz-Getränk, welches in seiner Ursprungsregion ein einem Old-Fashioned-Glas (ein kurzes, breites Glas, auch oft als Whiskey-Glas bezeichnet) serviert wird, kommt der Aperol spritz in einem hochstieligen Weinglas daher. In diesem werden mit Eis gleiche Teile Prosecco und Aperol gemischt, etwas Sodawasser obenauf gegeben und mit einer Orangenzeste garniert.
Erfahrene Barkeeper bereiten Abwandlungen des klassischen Negron oder Bellini damit zu, die im Gegensatz zu dem sonst verwendeten Campari etwas milder daherkommen.
Weitere beliebte Arten sind Mischungen mit Tonic Water oder einfachem Sodawasser als Longdrink.
Fazit
Aperol ist ein vielseitiger Likör, der genausogut pur ähnlich wie Wein getrunken werden kann, als auch in Cocktails oder Longdrinks eine gute Figur abgibt. Seine charakteristische Farbe und die bittersüße Note geben jedem Getränk eine individuelle Note. Abwandlungen beliebter Cocktails hin zu weniger spritzigen Versionen lassen sich ebenfalls mixen. Bei Sommerhitze schafft ein Aperol italienisches Flair überall da, wo er getrunken wird!
Copyright Hinweis: © Pixabay 5443882, distel2610