Cognac und Armagnac werden oftmals als Brüder bezeichnet. Das hat gute Gründe, denn die beiden Spirituosen teilen viele Gemeinsamkeiten. Cognac hat sich über die Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte zu dem etwas bekannteren Tropfen entwickelt, doch Armagnac blickt auf noch mehr Tradition zurück und ist noch älter. Nicht nur deswegen hat Armagnac viel Aufmerksamkeit verdient und ist für viele Spirituosen-Fans sehr spannend. Im Folgenden erfahren Sie, welche Inhaltsstoffe die Spirituose mitbringt, wie weit die Geschichte zurückgeht, wie die Herstellung abläuft und natürlich wie sich der Geschmack offenbart.

Die Geschichte des Armagnac

In Frankreich umgibt den Armagnac fast schon ein Mythos, was auf die lange Geschichte zurückgeht. Denn er ist tatsächlich die älteste Spirituose des Landes, welche schriftlich erwähnt wird. Das geschah bereits im 15. Jahrhundert. Es handelt sich bei dem Begriff um eine sogenannte geschützte Herkunftsbezeichnung. Denn die Armagnac Herstellung darf nur in der französischen Gascogne erfolgen. Seit den ersten Erwähnungen herrschen bei der Armagnac Zubereitung sehr genaue Regelungen und Prozesse, die sich über die Jahrzehnte verfeinert haben. Seit den 1930er Jahren verfügt der Branntwein auch über den prestigeträchtigen DOC-Status (Appellation d’Origine Contrôlée).

Produktion des Branntweins

Bei der Herstellung werden Weißweine verwendet, die aus den Trauben Folle Blanche, Ugni Blanc und Colombard stammen. Diese werden allesamt in der Region der Gascogne angebaut, in der sehr gute Bedingungen für den Anbau von Wein herrschen. Die Region unterteilt sich in drei Gebiete: Bas-Armagnac, Ténarèze und Haut-Armagnac. Die Rebfläche beträgt etwa 15.000 Hektar. Genau wie es beim Cognac der Fall ist, wird diese in verschiedene Qualitätsstufen unterteilt. Bei der Herstellung ist es dann ein Muss, dass der Branntwein in genau einem Brennvorgang in einer kupfernen Brennblase produziert wird. Dann lagert der Brandy nach der Destillation in Eichenfässern. Die Dauer der Lagerung variiert je nach Art. Mindestens beträgt sie zwei Jahre, oftmals lagert der Weinbrand auch bis zu zehn oder sogar 20 Jahre, um möglichst viel des Barrique Geschmacks aufzunehmen.

Armagnac Haltbarkeit und Armagnac Farbe

Vor dem Genuss fällt der Branntwein sofort mit seiner typischen Bernsteinfarbe auf. Das Bouquet ist zudem unverwechselbar und erinnert sehr stark an das Holz der Eichenfässer. Allgemein hat der Armagnac teilweise ein Image-Problem, was allerdings einem großen Potenzial gegenübersteht, welches unter Kennern zweifellos ist. Beim Genuss sollte der Branntwein Zimmertemperatur haben. Der Haltbarkeit ist kaum eine Grenze zu setzen, wenn die Spirituose nicht zu warm gelagert wird. Ein guter Tipp ist, beim Genuss auf jeden Fall einen Cognac-Schwenker zu verwenden. In einem solchen entfaltet sich das Aroma am Besten. Dann entfaltet er auch seine typische Feuchtigkeit ideal und es sind viele andere Nuancen zu erkennen, welche die verschiedenen Trauben mitbringen. Einige Genießer kombinieren Armagnac Cocktails gerne mit einer Pfeife oder Zigarre.

armagnac

Armagnac Rezepte und Verwendung

Der Armagnac dient zur Produktion von verschiedenen Likören – wie dem baskischen Izarra – und auch der Herstellung des traditionellen Floc de Gascogne. Ansonsten zeichnet sich der Branntwein mit einer großen Vielfalt aus. Es gibt unzählige Cocktails, die mit dem Brandy ergänzt werden können. Er kann beispielsweise auch bei Pflaumenkompott und Pflaumenlikör eingesetzt werden. Auch zur Verfeinerung von anderen Speisen und Soßen kann er sich gut einfügen. In seiner Verwendung erinnert der Branntwein an Calvados, weswegen dieser ab und an als Armagnac Ersatz eingesetzt wird.

Armagnac Inhaltsstoffe und Armagnac Prozent

Wie bereits erwähnt, bilden Weißweine die Grundlage für den Armagnac. Insgesamt sind zehn Rebsorten für die Produktion zugelassen, welche beste Qualität bereitstellen sollen. Am häufigsten werden Baco Blanc, Colombard, Folle Blanche und Ugni Blanc verwendet. Eine untergeordnete Rolle spielen die folgenden Rebsorten: Graisse, Blanc Dame, Mauzac, Mauzac Rose, Meslier-Saint-François und Jurançon Blanc.

Der Alkoholgehalt des Armagnac kann variieren, was an der Dauer der Lagerung in den Fässern aus Eichenholz und auch der genauen Durchführung des Brenndurchgangs liegt. Allgemein gilt: Je länger der Brandy dann lagert, desto besser ist auch seine Qualität. Das dürfte weniger verwunderlich sein. Der Armagnac Alkoholgehalt liegt schließlich bei mindestens 40 Prozent und kann auch den ein oder anderen Prozentpunkt mehr enthalten. Das ist ebenfalls eine Gemeinsamkeit mit dem Cognac.

Fazit: Lange Geschichte, großes Potenzial

Das Prestige des Armagnac könnte besser sein und das hätte der Branntwein wohl auch verdient. Die Geschichte jedenfalls ist lang und die Tradition ebenfalls. Als älteste schriftlich erwähnte Spirituose Frankreichs hat sich der Armagnac bis heute gehalten und die Prozesse bei der Herstellung wurden immer weiter verfeinert. So stellt der Brandy heute eine vielfältige Spirituose dar, die für viele Cocktails verwendet werden kann und auch bei der Verfeinerung von Speisen und Soßen eine große Rolle spielt.

© dusk, 5ph – stock.adobe.com

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