Beaujolais ist eine Weinregion, die in Frankreich liegt und auf der ganzen Welt bekannt ist. Geografisch gehört das Beaujolais zum Burgund. Es ist aber eine eigene Weinbauregion. Der Wein wird aus der Rebsorte Gamay hergestellt, die als unedel galt und beim Burgunderwein nicht eingesetzt werden darf. Diese Rebsorte gedeiht nicht überall gleich gut. Auf den Granitböden in dieser Weinanbauregion bringt sie aber ausgezeichnete Weine hervor.
Insgesamt wird auf rund 22.000 Hektaren der Wein mit der entsprechenden Herkunftsbezeichnung Beaujolais als AOC (Appellation d’origine contrôlée) angebaut. Ein AOC auf einer Weinetikette bedeutet, dass der Wein wirklich aus der Region stammt, die auf dem Etikett steht. Die Weingüter stehen in einem bestimmten, festgelegten Gebiet, der zur entsprechenden Weinanbauregion gehört.
Beim Beaujolais gibt es verschiedene Appellationen. Es gibt den „normalen“ Beaujolais, den Village sowie zehn Appellationen, in denen der Cru, die eigentliche Beaujolais Auslese, die besten dieser Weine, hergestellt werden. Das besondere bei den Cru-Appellationen ist, dass auf deren Etiketten nur die Appellation steht, niemals aber das eigentliche Anbaugebiet.
Die zehn Cru-Appellationen
Juliénas: Besonders bekannt für die Vielfalt der Böden. Der Wein gilt als etwas kräftiger und ist sehr geschmackvoll.
Saint Amour: Aus dieser Lage kommen sowohl kräftige als auch leichte, fruchtige Weine. Der Geschmacksunterschied wird durch unterschiedliche Maischezeit erzielt. Bei einer längeren Maische bekommt der Wein mehr Struktur und ein feines Aroma nach Kirschen.
Chénas: ein Wein mit einem blumigen Aroma. Die Weine dieser Appellation sind sehr selten, da nur eine kleine Menge produziert wird.
Beaujolais Moulin-á-Vent: einer der bekanntesten Weine aus dem Anbaugebiet. Sie gelten als sehr komplex mit einem Aroma nach Kirschen und Veilchen. Nach etwas Reifung tritt eine Note nach Wild in den Vordergrund.
Fleurie: Auch diese Appellation ist sehr bekannt und beliebt. Es sind blumige, fruchtige Weine mit einem feinen Aroma. Je nach Lage innerhalb dieser Appellation gibt es auch sehr kräftige Weine.
Chiroubles: Wird als der typische Beaujolais bezeichnet. Ein eleganter Wein und ideal für Einsteiger, die die Weine dieses Weinanbaugebietes kennenlernen wollen.
Morgon: Weine, bei denen je nach Winzer und Lage das Aroma nach Kirschen, Pfirsich oder Pflaumen dominiert.
Régnié: Hier werden besonders viele Bio-Weine hergestellt. Auch der Geschmack ist sehr speziell mit einem Aroma nach Brombeere.
Côte de Brouilly: Dieser Wein hat die Farbe von hellem Purpur. Es ist ein eleganter, leichter Wein, der nicht lange gelagert werden sollte.
Brouilly: Der Beaujolais aus Brouilly ist eher fruchtbetont. Es ist die größte Cru-Appellationen und die Weine sind sehr unterschiedlich. So unterschiedlich wie auch die Böden in dieser Gegend sind. Es gibt kräftige und sehr feine Varianten.
Beaujolais genießen
Die richtige Beaujolais Temperatur ist bei sehr jungen Weinen 12 bis 14 Grad Celsius und nicht mehr ganz so junge Beaujolais Weine etwa 14 bis 16 Grad Celsius. Die zehn verschiedenen Crus dürfen auch eine Temperatur von 16 bis 18 Grad Celsius haben.
Genossen wird der Beaujolais in einem herkömmlichen Rotweinglas. Es ist ein Alltagswein, der am besten in Alltags-Weingläsern mundet. Das typische Beaujolais Glas gibt es nicht.
So vielfältig, wie die Temperaturen sind, bei welcher diese Weine genossen werden und die unterschiedlichen Gläser, die verwendet werden können, so verschieden ist auch der Geschmack dieses beliebten Rotweins. Den typischen Beaujolais Geschmack gibt es kaum. Er gilt als leichter Alltagswein und hat den typischen Gamay Geschmack. Es gibt sehr leichte dieser Rotweine, andere bestechen durch einen Geschmack nach Erdbeere, Johannisbeere und einen leichten Hauch Vanille.
Als Weißwein ist der Beaujolais trocken. Er ist ein Chardonnay. Die weißen Weine spielen aber außerhalb von Frankreich kaum eine Rolle und sind nicht sehr bekannt. Vom Beaujolais ist ein Prozent Weißwein, der Rest entfällt auf den Rotwein.
Beaujolais in der Küche und zum Essen
Beaujolais gilt als Wein, der zu einer einfachen Küche passt. Mit diesem Wein kann auch ausgezeichnet gekocht werden. Beispielsweise für einen Coq au Vin kann er gut verwendet werden. Dies ergibt eine ausgezeichnete Beaujolais Soße zum gekochten Hähnchen. Und bekanntlich sollte der Wein, mit dem gekocht wurde, auch zu Tisch gereicht werden.
Kalorien- und Alkoholgehalt
Gamay Weine haben rund 78 Kilokalorien pro 100 Milliliter. So wird ein Wein, der aus Gamay Trauben besteht, wie der Beaujolais auch Kalorien haben, die in der gleichen Höhe liegen. Es kann aber erhebliche Unterschiede geben. Einige Winzer mischen ihre „normalen“ Beaujolais-Weine mit Beaujolais Spätlese. So kann der Beaujolais als Halbtrocken bezeichnet werden, weil er durch die Spätlese etwas mehr Süße hat. Es sind wahre Spitzenweine, die sehr beliebt sind. Doch das hat auch einen Einfluss auf den Kaloriengehalt des Beaujolais. Der Beaujolais hat einen Alkoholgehalt von 12,5 bis 13,5 Volumenprozent.
Beaujolais richtig lagern
Ein Beaujolais sollte jung getrunken werden, 1 bis 4 Jahre sollte der Wein sein. Weine mit der Bezeichnung Beaujolais Village hingegen sollten zumindest ein Jahr vor dem Konsum gelagert werden. Noch anders sieht es mit den verschiedenen Crus aus. Diese sind etwas länger lagerfähig. Insgesamt sind es aber keine Weine, die lange im Keller gelagert werden sollten und dadurch immer besser werden.
Ausgezeichnet für den Alltag
Der Beaujolais ist ein ausgezeichneter Wein für den Alltag. Wenn Sie Informationen zu anderen Weinen, zu Spirituosen, Bieren oder das Rezept für Ihren Lieblingscocktail suchen, sind Sie auf dieser Seite genau richtig. Alles, was es über Getränke zu wissen gibt, finden Sie hier. Selbstverständlich gehören dazu auch Getränke ohne Alkohol wie verschiedene Erfrischungs- und Heißgetränke.
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