Chardonnay – Die wichtigsten Fakten zum beliebten Weißwein

Chardonnay gehört zu den beliebtesten Weinsorten der Welt. Die Rebe des Chardonnay hat ein hohes Maß an Qualität und gilt als sehr hochwertig. In so gut wie jedem Land, in dem Weinbau betrieben wird, ist auch der Chardonnay ein fester Bestandteil. Die Popularität dieser Rebsorte liegt nicht nur am guten Geschmack der Trauben, sondern auch an der Einfachheit und Unkompliziertheit beim Anbau und der Herstellung.

Der Chardonnay – Aus Vorderasien in alle Welt

Wie viele andere Weinsorten hat auch der Chardonnay seinen Ursprung in Vorderasien, von wo aus er nach Burgund kam. Generell gilt Burgund als Heimat der Weinsorte, da er dort als erstes gezielt angebaut und hergestellt wurde. Es besteht sogar eine genotypische Verwandtschaft zu den Burgundersorten. Der klassische Chardonnay Wein entstand durch eine von der Natur gegebene Kreuzung zwischen Gouais Blanc und Pinot. Benannt wurde der Wein übrigens nach einer kleinen Gemeinde in Burgund mit demselben Namen. Dabei bedeutet Chardon vom Französischen abgeleitet so viel wie Distel. Die Weinrebe besteht aus grünen Trauben, die für das Aroma und den Geschmack des Weins zuständig sind. Früher kümmerten sich vor allem Mitglieder von Klöstern der Gemeinde und Umgebung um die Pflege und Ausbreitung der Weinsorte. Heute ist der Weißwein in fast jedem weinanbauenden Land zu finden und gehört zu den beliebtesten Weinsorten weltweit.

Chardonnay Wein

Anbau der Chardonnay Weinrebe

Dass der Chardonnay zu den weltweit am meisten angebauten und beliebtesten Rebsorten gehört, hat seine Gründe. Vor allem die wenigen Voraussetzungen und die Zuverlässigkeit der Reben tragen einen großen Anteil am Erfolg. An das Klima hat die Weinrebe keine großen Ansprüche, es genügt ein gemäßigtes Klima, so wie es auch in Frankreich zu finden ist. Auch an den Boden hat die Weinpflanze keine großen Ansprüche. Prinzipiell ist so gut wie jeder Bodentyp gut für die Rebe. Bevorzugt und besonders nährstoffreich für den Wein sind kalkhaltige, tiefgründige und warme Böden. Generell ist die Weinsorte aber sehr anpassungsfähig und umkompliziert. Der Wein treibt früh bis mittelfrüh aus, für eine späte Lese ist er nicht geeignet. Spätfröste sind ebenso schädlich. Ansonsten ist die Rebe wenig empfindlich. Wenn das Holz gut gereift ist, hält die Pflanze auch Winterfrost stand. Auch für Krankheiten ist die Pflanze nur wenig anfällig. Aufgrund dieser guten Voraussetzungen können Weinbaugebiete weiträumig mit dem Chardonnay Wein bepflanzt werden.

Wo wird der Wein angebaut?

Fast überall auf der Welt, wo der Weinanbau und die Lese betrieben werden, ist auch der Chardonnay Wein zu finden. Vom Herkunftsland Frankreich, sind mittlerweile mehr als 175.000 Hektar Rebfläche mit der edlen Weinsorte bestockt. Zu den Ländern, die den Wein anbauen und herstellen gehören neben Frankreich unter anderem Rumänien, Neuseeland, Australien, Italien, Nordamerika, Südafrika, Argentinien, Österreich, die Schweiz und Deutschland. Im direkten Vergleich zu anderen Rebsorten ist der Wein wirklich weiträumig angebaut. Die wohl bekanntesten Chardonnay Weine sind aktuell in Chablis, Corton-Charlemagne, Meursault sowie Puligny-Montrachet beheimatet.

Anbau in Deutschland

Hierzulande wurde Chardonnay erst ab 1978 gezielt angebaut. Damals noch illegal. Die Legalität zum Anbau und die Anerkennung als eigene Weinsorte erfolgten erst in den 1990er Jahren. Der, der sich schon früher traute, war der Amerikaner Robert Mondavi, der die ersten Reben auf der Rheininsel Mariannenaue anbauen ließ. Der Weinpionier nutzte die Gunst der Umgebung für seine Neuentdeckung. Um der illegalen Situation zu entkommen, wurde aus dem Weinberg mit Chardonnay ein Versuchsweinberg. Die Anerkennung der Rebe als Wein in Deutschland kam erst 1991. Man sagt sich, dass es auch vor 1978 schon Chardonnayreben in Deutschland gab. Diese galten damals allerdings noch als Weißburgunder-Reben. Einer, der diesem Missverständnis auf den Leim gegangen ist, war Bernhard Huber. Er pflanzte bereits Ende der 1950er Jahre Chardonnayreben, in dem festen Glauben, es seien Weißburgunder-Reben. Die Reben gehören noch heute zu den ältesten Stöcken dieser Weinart in Deutschland.

Chardonnay Geschmack

Wie wird Chardonnay Wein hergestellt?

Für diese Traube gilt dasselbe Herstellungsverfahren für den Wein, wie bei Weißwein generell. Die Herstellung beginnt mit dem Abbeeren der Trauben, um sie später zu zerdrücken. Die daraus entstehende sogenannte Maische ist ein Gemisch aus Fruchtfleisch, Schalen und dem Saft der Traube, welches einige Zeit ziehen muss. Nach der nötigen Ziehzeit wird die Maische gekeltert. Das heißt, dass der Traubensaft  von den stückigen Rückständen getrennt wird. Im Anschluss wird der entstandene Most geschwefelt. Dadurch bleibt der Wein klar, weiß und frisch. Zudem schützt die Schwefelung vor Verderb durch Mikrobakterien. Es folgt die Gärung, die bei Weißwein generell zwischen sechs bis acht Tage beträgt. Die Gärung ist wichtig, um den Zucker und Alkohol des Mosts umzusetzen. Die Temperatur während des Gärungsvorgangs ist unter anderem entscheidend für das spätere Aroma und den Geschmack des Chardonnay Weins. Mit bis zu 13 % Alkoholgehalt gehört der Wein zu den höherprozentigen Weißweinen. Die finale Reifung des Weißweins erfolgt meistens in Holzfässern oder Stahltanks

Charakterstarker und schmackhafter Weißwein

Charakterlich gehört der Chardonnay zu den Weinen, die die Weinbergslage sehr gut zum Ausdruck bringen. Typisch für die Weißweinsorte ist der leicht nussige Chardonnay Geschmack, der auch eine dezente Rauchnote hat. Viele Weinkenner vergleichen den Geschmack mit dem von Walnüssen. Dabei kommt es auf das Alter der Traube an. Junge Weine haben den charakteristischen nussigen Chardonnay Geschmack, ältere Weine eher ein petroliges Aroma. Oft wird die Rebsorte in unterschiedlichen Qualitätsstufen angeboten. Dazu gehören frische, junge Qualitätsweine, aber auch trockene, ältere Auslesen. Ein Aroma mit Wiedererkennungswert, wie beispielsweise beim Riesling Wein, ist hier nicht gegeben. Dafür kann der unterschiedliche Charakter sehr wandlungsfähig sein, wodurch dieser Wein ein sehr abwechslungsreicher und besonderer Wein ist.

Mehr als nur ein Wein

Als Wein ist der Chardonnay trocken ideal für viele Anlässe und Essen. Zu Fisch und Meeresfrüchte passen die jungen und leichten Weine. Die kräftigen, holzigen Sorten sind perfekt zu deftigen Fleischspeisen oder Käse. Durch den hohen Alkoholgehalt in diesem Weißwein passt er nicht nur geschmacklich ideal zum Essen, sondern ist auch verdauungsfördernd. Der Weißwein wird auch gerne als Dessertwein gereicht oder zum Kochen verwendet. Um die Vielfalt noch zu erhöhen, wird die Chardonnaytraube auch gern für Grappas und Champagner genutzt. In alkoholfreien Rebensäften und Bioweinen ist die Traube ebenfalls sehr beliebt und schmackhaft. Besonders für Champagner hat Chardonnay trocken eine wichtige Bedeutung und gilt sogar als Qualitätssiegel für ein gutes Produkt. Viele Champagnersorten sind mit der Traube angereichert, andere wiederum bestehen ausschließlich aus dieser Rebsorte. Reine Chardonnay Champagner heißen Blanc de Blancs. Auch Sekt wird gern mit der Traubensorte hergestellt. Die Traube gehört zu den Weinsorten, die geschmacklich perfekt sind für Schaumwein jeder Sorte.

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