Weißwein – eines der wohl ältesten Aphrodisiaka

Es gilt als eines der ältesten alkoholischen Getränke der Menschheit. So vielfältig die Trauben, so facettenreich sein Bouquet. Anfangs wurde lediglich Rotwein in Hülle und Fülle und verschiedenen Aromen genossen, später, mit Optimierung des Herstellungs- und Destillationsprozesses, kam auch verstärkt mehr und mehr Weißwein in den Genuss.

Der Ursprung der Weinreben wird im Landstrich von Damaskus über Mesopotamien bis hin zur Schwarzmeerküste vermutet. Denn erste Aufzeichnungen, Hinweise und Quellen zum berauschenden Getränk, dem Rebenanbau wie der Weinerzeugung, lassen sich im antiken Griechenland um etwa 1000 v.Chr. finden. Neuste Funde belegen nun sogar die Existenz von Weinreben im heutigen Irak und Georgien um 5000 v.Chr. Wie weit der Genuss der gegorenen Reben nun auch zurück gehen mag, er ist so manchem Reich und Herrscher zu Kopfe gestiegen.

Heute werden die zahlreichen Rebsorten über den Globus verteilt angebaut. Ein jedes Weinanbaugebiet zeichnet sich dabei durch einen eigenen Charakter aus, der sich auf das geschmackliche Bouquet der Rebe überträgt.

Weißwein in der Herstellung

Beim Weißwein ist zu beachten, dass für seine Herstellung eigentlich eine jede Rebe und Traube verwendet werden kann. Es ist ein Irrglaube zu meinen, dass es lediglich die hellen, grünlichen Trauben sind, die bei der Herstellung des weißen Weines verwendet werden. Dem ist aber nicht der Fall: es kann eine jede Traube verwendet werden. Auch rote, blaue und violette Trauben.

Weisswein Chardonnay

Warum? Die Antwort liegt im Herstellungsprozess des Weißweines, in dem sich auch der entscheidende Unterschied zur Herstellung des Rotweins begründet. Also: Beim Weißwein wird der Saft, bzw. das Fruchtfleisch der Reben vergoren. Beim Rotwein werden Saft, bzw. Fruchtfleisch UND Schale vergoren. Genau in der Schale sind jene gesunde Farbstoffe enthalten, die dem Rotweie seine intensive Farbe verleihen.
Im Weingut angekommen, werden die zur Weißweinherstellung verwendeten Reben umgehend gepresst. Saft und Fruchtfleisch werden gesammelt und vergoren. Bei den Rotweintrauben ist der Prozess etwas raffinierter. Die Trauben werden zu einer Maische verarbeitet. Das ist die Mischung aus Saft, Schale, Fruchtfleisch und selbst den Kernen, also aller Bestandteile der Traube. Diese wird nämlich vom Stiel befreit, gemahlen und zerquetscht. Die Maische ist da.

Heute gilt die Herstellung eines edlen Tropfen Weißweins als Kunst. Wie sich die Grundlagen des Prozesses gestalten, wird im Folgenden dargestellt. Dieser beginnt mit dem Rappen der Trauben. Das bedeutet, dass die Trauben von ihren Blättern und Stielen befreit werden. Anschließend folgt das Keltern, die Trauben werden gepresst. Hierbei möchte man lediglich den Fruchtsaft der Trauben erhalten. Wird ein zu starker Druck ausgeübt, besteht die Gefahr das auch die Kerne zerdrückt werden: eine Beeinträchtigung und Verfälschung des Geschmacks. Zumindest würden die zerbersteten Kerne zu einem bitteren Endergebnis führen. Die mit dem Keltern entstandene Masse ist der Most und diesen gilt es nun zu gären. Bei der Gärung sind die Trübstoffe vom Traubenextrakt zu trennen.

Nach und nach wird der Most mit Hefe versetzt. Diese leitet den eigentlichen Prozess der Gärung ein. Je nach Weißwein Art ist die Anzahl der Gärdurchgänge, als auch die Hefesorte unterschiedlich. Es gibt unterschiedliche Bakterienkulturen, mit denen der Weißwein Most versetzt werden kann. Nach der Gärung folgt der Prozess der Reifung. Hierbei wird der Weißwein in Fässer abgefüllt, eingelagert und je nach Jahrgang und Reifungsprozess letzten Endes in Flaschen zum Verzehr abgefüllt. Oft wird vergessen, dass beim Reifungsprozess der Weißwein auch regelmäßig abgestochen werden muss. Das sogenannte Abstechen gilt als Königsdiziplin. Hier wird über die Klarheit und Reinheit des Weißweins sowie seiner Qualität entschieden. Beim Abstechen selbst wird der Weißwein von Trüb- und Schwebeteilchen befreit. Diese sorgen nämlich für eine Trübung des Weins.

Weisswein Riesling

Weißwein Rebsorten und Weinarten

Generell ist der Weißwein als solcher als eigenständige Weinsorte zu verstehen. Doch dank zahlreicher Weinregionen, ihrer charakteristischen Trauben, Weine und Aromen ist die große Auswahl an unterschiedlichen Varianten des Weinweins auf de Markt erhältlich.
Eine grundlegende Unterscheidung wird zwischen süßen und trockenen Weißweinen getroffen. Als trockener Weißwein gilt ein jeder, der einen geringeren Restzuckergehalt als 5 g/l aufweist. Je höher der Restzuckergehalt und somit auch die Zuckerkonzentration, desto süßer ist auch der Weißwein. Besonders süße Varianten werden oft als Dessertweine bezeichnet und gereicht.

Dennoch gibt es Klassiker bei den Weißweinen. Es sind die Namen, die ins Auge springen und diese stehen oft für eine spezielle Wein- und Rebsorte. Meist ist es ein Wein aus einem bestimmte Anbaugebiet, der in reiner Rebsortenform kommt. Jene Klassiker sind der Chardonnay, Riesling, Grüner Veltliner oder Gelber Muskateller – um nur die vier der bekanntesten und beliebtesten Weißwein Sorten zu nennen.

Der Chardonnay ist ein geschmacklich sehr fruchtiger und frischer Weißwein. Er zeugt von einem Hauch von Kohlensäure, mit einem herzhaften langen und säurehaltigen Abgang. Ein oft gereichter Wein zu Fisch und Geflügel. Der Riesling hingegen hat ein fruchtig frisches Aroma von Mandel und Pfirsich. Es ist ein sehr vollmundiger und reicher Weißwein, mit einem weichen bis cremigen Abgang. Auch er wird häufig zu weißem Fleisch und Fisch gereicht. Der grüne Veltliner ist hingegen feurig, würzig und oft mit einem exotischen Hauch im Abklang. Er wird gerne zu frischem Gemüse, wie Spargel und Pilzen gereicht. Ein wilder Wein. Ein Glas Gelber Muskateller ist sehr säurebetont, aber angenehm zu trinken. Er überzeugt mit einer besonders angenehmen, wie intensiven Muskatnote.

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