Sangiovese ist eine italienische Rotweintraube. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung zwischen den Rebsorten Gaglioppo, Tonda und Foglio. Kennzeichnend für die Weine ist die hellrote Farbe sowie einen sehr hohen Tannin- und Säuregehalt. In Italien ist diese Rotweinsorte die Gebräuchlichste. Auf Sangiovese-Trauben basieren die bekanntesten italienischen Rotweine, wie zum Beispiel Vino Nobile di Montepulciano, Morellino di Scansano, Chianti, Chianti Classico und Brunello di Montalcino.
Worin liegt der Unterschied zwischen Sangiovese Grosso und Sangiovese Piccolo?
Die Beerengröße ist entscheidend. „Grosso“ heißt groß und „piccolo“ bedeutet klein. Zum Sangiovese Grosso gehören die Rotweine Brunello, Sangiovese di Lamole, Prugnolo Gentile. Die Weine Montalcino und Morellino di Scansano stammen von Reben der Sorte Sangiovese Piccolo.
Aus welcher Region stammt diese Traubensorte?
Die Römer und wahrscheinlich schon die Etrukser pflanzten die ersten Weinstöcke in der Toskana, dem heutigen Hauptanbaugebiet. Aber auch in der Emilia-Romagna finden sich um 1650 erste Erwähnungen der Sorte Sanzuvesa. Da die Weine dieser Sorte immer stark von den jeweiligen geografischen Gegebenheiten mitgeprägt sind und die Namen je nach Region geprägt sind, erschwert dies zusätzlich die eindeutige Zuordnung. Dies gilt sowohl für die Region als auch den Namen. Die Bezeichnung „Sangiovese“ stammt jedoch aus dem Lateinischen „sanguis jovis“ und bedeutet „Blut des Jupiter“.
Weine, die nur mit dieser Traubensorte hergestellt werden dürfen
Der Brunello sowie der Rosso di Montalcino dürfen nur mit dieser Rebsorte hergestellt werden. Der Vino Nobile sowie der Rosso di Montepulciano müssen zu 70 Prozent daraus gekeltert werden. Für den Chianti Classico gelten bis zu 80 Prozent dieser Trauben (Chianti DOCG mindestens 70 Prozent). 85 Sangiovese Prozent sind für die Bezeichnung „Morellino di Scansano“ erforderlich.
Der Rosso di Montefalco (Umbrien) muss zwischen 60 und 70 Prozent dieser Trauben enthalten. Für die Marke „Romagna Sangiovese“ (Emilia-Romagna) müssen mindestens 85 Prozent der Sangiovese-Trauben verwendet werden. Als „Supertuscans“ werden hochwertige Weine, die nicht nach den italienischen DOC/DOCG Vorschriften produziert werden, genannt. Darunter fällt auch diese Traubensorte, wenn sie mit Merlot, Sauvignon oder Cabernet verschnitten wird (Cuvée). Der Ausbau erfolgt dann im Barrique. Ob dabei Sangiovese Spätlese verwendet wird oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Als Nielluccio wird der Sangiovese auf Korsika, wo er von den Genuesen bis Ende des 18. Jahrhunderts aus Italien eingeführt wurde, bezeichnet.
Charakteristika dieser Traubensorte
Die Sorte reift langsam und wird in wärmeren Regionen zwischen Anfang und Mitte Oktober geerntet werden. Die Spätlese weist deutlich höhere Tanninwerte auf, die für eine etwas bittere Note verantwortlich sind. Wegen der dünnen Schale wird die Traube gerne als saftiges Obst gegessen, für die Weinproduktion ist dies wegen der Anfälligkeit für Fäule weniger gut. Diese Weinsorte zeigt Aromen wie Blumen (Veilchen), Kirschen, Trüffel, Beeren mit würzigen mediterranen Noten sowie einer feinen Säure und Anklänge von Pflaumen.
Für wen eignet sich diese Weinsorte?
Dieser kräftige vollmundige Rotwein eignet sich vor allem für Kenner der italienischen Küche sowie Liebhaber von Rotweinen. Mit 86 Sangiovese Kalorien ist dieser Wein auch für Menschen, die auf ihre Linie achten, ein hervorragender Genuss. Anfänger lieben den fruchtigen, blumigen Sangiovese Geschmack. Allerdings eigenen sich für Anfänger eher Weine der Sangiovese Auslese. Sangiovese trocken ist eher bei älteren Rotweinkennern beliebt, wohingegen der Sangiovese halbtrocken eher von Frauen und jüngeren Männern bevorzugt wird.
Was ist ein Sangiovese Glas?
Es gibt kein spezielles Glas für diese Rotweinsorte. Um alle Aromen dieser italienischen Spezialität voll genießen zu können, verwenden Sie am besten ein Bordeaux-Glas oder ein bauchiges nach oben hin verjüngtest Glas.
Was passt zu Sangiovese Weinen?
Zum feinen mediterranen Geschmack mit Noten von Veilchen und Kirschen passt hervorragend Lasagne, Grillspezialitäten. Der Sangiovese wird hauptsächlich in der Toskana angebaut. Dieses Gebiet ist für seine deftige, schmackhafte Küche berühmt. Italienische Salami, Würste, Eintöpfe, saftige Fleischspezialitäten der Region sowie Gnocchi mit kräftiger Soße harmonieren hervorragend mit dem Sangiovese. An kühlen Sommerabenden lässt sich ein Glas Sangiovese auch gut pur genießen. Sangiovese Soße wird gerne zu deftigen Fleischgerichten serviert und gilt als toskanische Spezialität.
Fazit
Diese Traubensorte zählt zu den beliebtesten und bekanntesten Rotweinsorten Italiens. Diese Weinsorte kann bis zu 14 Prozent Sangiovese Alkoholgehalt aufweisen. Das Sangiovese Lagern hängt von der jeweiligen Weinsorte ab. Süße, rote Dessertweine halten sich bei 12 bis 14 Grad Celsius. Leichte, fruchtige Rotweine benötigen zwischen 14 und 16 Grad Celsius Lagertemperatur. Für mittelkräftige Alltagsweine sollte die Sangiovese Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegen. Kräftige, körperreiche Sorten lagern bei 18 Grad Celsius bestens. Dieser Rotwein sollte horizontal, kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Die Lagerung in Kartons oder Holzkisten schadet. Die Luftfeuchtigkeit sollte für eine kurze Lagerung bei 30 % und für mehrere Jahre bei 50 – 80 % Luftfeuchtigkeit liegen.
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