Der Spätburgunder zählt weltweit zu den beliebtesten Weinsorten und steht für erlesene Weine von höchster Qualität und gehobene Ansprüche. Die begehrte Rebsorte, unter Weinkennern auch bekannt als Pinot Noir, gehört zur Burgunderfamilie und gilt als eine der wohl ältesten, derzeit im Anbau stehenden Rebsorten der Welt.

Die Geschichte des Spätburgunders

Bei der Rebsorte Spätburgunder handelt es sich um eine der frühesten, im westlichen Mitteleuropas ausgelesenen Wildrebenart. Bereits vor über 2000 Jahren, nämlich zur Zeit der römischen Herrschaft über Gallien, züchteten Weinbauern im heutigen Burgund die Trauben für den Wein aus eine speziellen Wildrebe heraus und begannen mit dem Anbau. Nach Deutschland kam der Spätburgunder im Jahre 884. Dann nämlich brachte Karl der Dicke die Rebsorte an den Bodensee. Im Rheingau begann der Anbau des edlen Tropfens im 13. Jahrhundert und ab dem 16. Jahrhundert breitete sich sich die Rebe in der Pfalz und an der Ahr aus. Vor rund 150 Jahren erfuhr die Spätburgunder-Rebe eine Revolution mit dem Beginn der Champagnerherstellung. Hierfür wurden eigens reine Burgunderweinberge angelegt.

Anbau und Eigenschaften

Um diese edle und alte Weinsorte anzubauen, verlangt es ein hohes Maß an Sorgfalt, da sie bezüglich des Bodens und des Klimas sehr hohe Ansprüche stellt. Am besten gedeiht der Spätburgunder in den etwas kühleren aber sonnenreichen Weinbaugebieten mit einem kalkhaltigen Boden. So findet der er ideale Bedingungen im Burgund, im Elsass sowie im Loire Tal vor. Auch in den Höhenzügen des Languedoc wird die exklusive Rebsorte angebaut. In Deutschland wächst der Spätburgunder in den Rieslinglagen, in der Region Baden und im Ahrtal, die die besten Bedingungen für einen erfolgreichen Anbau bieten. Hier ist die Rebsorte auch bekannt als Blauburgunder. Doch auch in Österreich, in der Schweiz und in Italien ist der Spätburgunder weit verbreitet. Bei optimalen Bedingungen läuft die Rebsorte zur Höchstform auf. Daher zählen einige Spätburgunder Auslese Jahrgänge zu den besten Rotweinen der Welt. Die Trauben weisen besonders dicht hängende Beeren auf, die einem überdimensionalen Kiefernzapfen ähneln. Daher kommt auch der französische Begriff des Spätburgunders, Pinot Noir, da „pin“ die Bezeichnung für eine Kiefer ist. Obwohl der Anbau des Weines als schwierig gilt, da der Rebstock sehr krankheitsanfällig und die Traubenhaut dünn ist, tritt der Pinot Noir in den meisten Fällen immer sortenrein auf.

Spätburgunder – Geschmack, Aroma und Farbe

Spätburgunderweine schmecken äußerst vollmundig und dabei samtig weich. Sie zeichnen sich aus durch einen leicht süßlichen, fruchtigen Duft, der von Nuancen der Kirsche, Brombeere, Erdbeere und der Pflaume dominiert wird. Je nach Sorte kommen auch Aromen der schwarzen Johannisbeere zur Geltung. Bei den Barriqueweinen lassen sich außerdem Anklänge von Zimt und Vanille finden. In einigen Fällen setzen sich auch Mandelaromen ausmachen sowie ein zarter Hauch von Veilchen oder anderen Wildblumen. Je nach Anbaugebiet und Bodenbeschaffenheit variieren Güte und Gescmack des Spätburgunders. Winzer unterscheiden zwischen dem klassischen und dem modernen Spätburgunder. Die klassische Variante wird traditionell mit hochreifen Trauben hergestellt. Er ist zwar weniger Farbintensiv als die moderne Version, gilt allerdings als sehr mild und gerbstoffarm. Während die klassische Variante eine eher rostrote Farbe aufweist, brilliert der moderne Spätburgunder durch sein kräftiges Rot und enthält weniger Säure als die traditionelle Weinart.

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Sorten und Varianten des Spätburgunders

Vornehmlich gilt der Spätburgunder als trocken, doch wir er mit einer leichten Restsüße auch als Spätburgunder in halbtrocken angeboten. Es gibt ihn als Spätburgunder Spätlese oder Auslese. Neben Sekt und Champagner findet sich der Wein auch als Rosé oder sogenannter Weißherbst wieder. Als besonders exklusiv gilt der „Blanc de Noirs“. Hierbei handelt es sich um einen Weißwein, der aus den dunklen Spätburgundertrauben hergestellt wird und als eine besondere Delikatesse unter den Weinliebhabern gilt. Um dies zu erreichen, werden die Trauben sofort nach der Lese abgepresst. Hochwertige Spätburgunder-Reben werden auch oft im Bariquefass ausgebaut. Eine besondere Art, den Spätburgunder zu lagern und seinen Reifeprozess zu optimieren.

Spätburgunder – Alkoholgehalt und Inhaltsstoffe

Die ausgewogene Mischung der Inhaltsstoffe sowie das gekonnt abgestimmte Zusammenspiel von Wasser, Alkohol, Süße, Säure und Gerb- und Mineralstoffen macht die Qualität des Spätburgunders aus. Hier zeigt sich echte Winzerkunst. Je nach Art liegt Spätburgunder Prozent-Wert durchschnittlich bei 11.50 % Vol. Pro 100 ml schlagen die Spätburgunder Kalorien mit rund 80 zu Buche.

Fazit: Genuss auf höchstem Niveau

Um den Spätburgunder im Wein Glas zu genießen, sollte die Spätburgunder Temperatur zwischen 16 und 18 Grad liegen. Kräftige Sorten begleiten Wild oder Braten, die auch gerne mit Spätburgunder Soße angerichtet werden können. Der Weißherbst passt hingegen besser zu weißem Fleisch oder zu Meeresfrüchten. Wohl bekomm’s!
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