Der Weißburgunder – Leichtigkeit und Genuss
Kaum eine Weinsorte ist so beliebt, wie der Weißburgunder. Er ist ein leichter, trockener Wein für viele Anlässe und ein perfekter Menübegleiter. Der elegante Weißwein zeichnet sich durch seine frische, fruchtige Säure mit feiner Fruchtnote aus und gilt auch als erfrischender Sommerwein. Der nicht zu übertrieben hohe Weißburgunder Alkoholgehalt liegt bei 12,5 % vol. was für unbeschwerten Weingenuss sorgt.
Der Weißburgunder und seine Herkunft
Der Weißburgunder, in Frankreich als Pinot Blanc und in Italien als Pinot Bianco bekannt, ist eine Mutation des Grauburgunders. Dieser wiederum entstand aus der Traube des klassischen Spätburgunders. Die Unterschiede zwischen den Trauben kann man erst zum Zeitpunkt ihrer Reife erkennen, denn erst dann sind der jeweils typische Duft sowie die Geschmacksnoten vollständig ausgeprägt. Angebaut wird diese Rebsorte, neben Deutschland, Frankreich und Italien auch in Österreich, der Schweiz sowie in Slowenien. Der Weißburgunder ist meist trocken, wird aber auch als halbtrockene Variante hergestellt.
Geschichte des Grauburgunders
Der Weißburgunder ist eine noch relativ junge Weinsorte der Burgunderfamilie. Erst im 14. Jahrhundert begann man mit dem Anbau dieser hellen Traube. Als Urform des Burgunders gilt der Blaue Burgunder oder Pinot Noir, der, wie der Name schon verrät, ursprünglich im französischen Burgund angebaut wurde. Interessant ist, dass der weiße Burgunder als Weißwein, ein Nachfahre des Blauburgunders ist, dem rote Reben zugrunde liegen. Dies liegt daran, dass es sich hierbei um eine Knopsenmutation der roten Traube handelt.
Ausbau und Aroma des Weißburgunders
Blass- bis hellgelb präsentiert sich der Weißburgunder im Glas. Der Duft ist verhalten, manchmal sogar fast neutral. Bei gut ausgereiften Trauben lässt sich ein leicht nussiges Aroma erkennen. Trocken ausgebaut, überzeugt er durch seinen kräftigen Körper sowie einer feinherbe Säure. Als Weißburgunder in halbtrocken dominiert sein zartweiches Aroma. Die Weißburgunder Spätlese Weine faszinieren mit ihrer rassigen Edelsüße und als Weißburgunder Auslese ist er ein perfekter Begleiter zu exklusiven Speisen. Im Auslesebereich sowie als Spätlese wird der Weißburgunder oft im Barriquefass ausgebaut. Auch zur Herstellung von Prädikatsweinen wird der weiße Burgunder wegen seines gehaltvollen Charakters sehr gerne verwendet. Seltener gibt es auch edelsüße Weißburgunder oder den Ausbau als Sekt.
Wie schmeckt der Weißburgunder?
Der Weißburgunder Geschmack ist von der Grundnote her eher fruchtig. So erkennt man hier Noten von Apfel, Birne, Ananas, Aprikose und Quitte. Auch Aromen von Zitrusfrüchten, wie Limette bestimmen den Geschmack. Bei länger gereiften Weinen schmeckt man ein leicht nussiges Aroma bis hin zu frischem Brot. Die Weißburgunder Weine sind körperreich und ausgewogen und bestechen mit einer herausragenden und dabei leichten Eleganz.
Anbau und Besonderheiten des Weißburgunders
Wie fast alle Arten der Burgunderfamilie sind die Ansprüche dieser Rebsorte an den Boden und das Klima recht hoch. So werden warme trockene Lagen mit kräftigen und tiefgründigen Böden beim Anbau bevorzugt. Am besten sind südliche Hanglagen geeignet. Da die Trauben sehr dünnschalig sind, verträgt diese Rebsorte Klimaschwankungen nur sehr schwer. Ebenso muss auch entsprechend bei der Lese und Kelterung behutsam mit den empfindlichen Trauben umgegangen werden. Durch die teilweise lange Reifezeit kann diese Sorte allerdings beachtliche Mostgewichte erzielen. In Deutschland sind derzeit rund 4.500 Hektar Anbaufläche mit Trauben der Rebsorte Weißburgunder bestückt. Hierbei sind die wichtigsten Anbaugebiete, Rheinhessen, die Pfalz sowie Baden.
Zu welchen Gerichten passt der Weißburgunder?
Mit seiner zurückhaltenden Säure passt dieser Wein zu leichten, nicht zu stark gewürzten Gerichten, wie Geflügel, Kalb und natürlich Meeresfrüchten. Das angenehm erfrischende Aroma macht Weißburgunder Weine zum idealen Begleiter bei den unterschiedlichsten Menüs. Auch zum Kochen eignet sich dieser leichte Weißwein. Als schmackhafte Weißburgunder Soße, zu hellen Fleischgerichten oder als rahmige Pilzsoße ist dieser edle Tropfen ein wahrer Genuss. Im Barriquefass ausgebaut zeigt sich der Wein gehaltvoller und passt dann auch sehr gut zu kräftigeren Speisen, wie Lamm oder Jungwild und ist eine gute Alternative zu schweren Rotweinen. Auch als Dessertwein zu cremigen Süßspeisen macht der weiße Burgunder eine gute Figur.
Wie trinkt man den Weißburgunder am besten?
Wie bei allen Weißweinen entfaltet der Wein sein Aroma am besten bei einer Temperatur zwischen 5 und 8°C. Die ideale Weißburgunder Temperatur liegt bei 6°C. Die Gläser dürfen gerne schmal und offen sein. Auch tulpenförmige Gläser eignen sich hervorragend für den Genuss des leichten Weines. Und genießen kann man ihn wirklich ohne Reue, denn auch die Weißburgunder Kalorien halten sich im Rahmen. Ein 150ml Glas schlägt gerade mal mit 122 Kalorien zu Buche. Den Weißburgunder lagern Sie am besten kühl und dunkel. Im Kühlschrank hält er sich nach Anbruch bis zu 5 Tage, ohne nennenswert an Aroma zu verlieren.
Fazit
Der Weißburgunder entwickelte sich aus dem Grauburgunder und überzeugt durch seine fruchtige Frische. Da der Weißburgunder in Prozent relativ moderat angesiedelt ist, stellt er einen bekömmlichen Wein für viele Anlässe dar.
© Rostislav Sedlace, alefat – stock.adobe.com