Die „Königin der Weine“ so nennt man den Riesling häufig und es ist die wohl älteste kultivierte Weinsorte. Sie wird seit etwa 600 Jahren in Deutschland angebaut. Selbst eine Kreuzung aus Heunisch und Traminer ist der Riesling gleichzeitig der Ursprung für viele Kreuzungen und Neuzüchtungen wie den Müller-Thurgau, den Kerner, die Scheurebe und den Bacchus, um nur einige zu nennen. Zu diesen finden sie neben vielen anderen Getränken hier auf der Webseite interessante und umfangreiche Informationen.

Der Großteil des weltweit vermarkteten Rieslings, knapp 50 %, kommt aus Deutschland. Der Moselriesling, der Rheingauriesling oder der Pfalzrieslings sind ihnen sicherlich ein Begriff. Außerhalb von Deutschland findet man ebenfalls bekannte Rieslinganbaugebiete, wie die Wachau in Österreich oder das Elsass in Frankreich. Deren Anbauflächen sind jedoch eher klein. Auch in Amerika gibt es bereits Weinbaugebiete für Riesling. So ist beispielsweise eine Weinregion in Washington State bekannt für ihre erfrischenden und fruchtigen Riesling Weine, die durch das raue sowie kühle Klima hervorgebracht werden. Ein bekannter Wein, der dort produziert wird, ist der Ste Michelle Riesling, welcher mit einem Apfel, Birnen, Maracuja und Ananas Bouquet überzeugt.

Wie kein anderer Wein ist der Riesling kulturprägend, hochwertig, von Laien und Kennern gleichermaßen geschätzt und auch heute noch modern.

Die Rieslingrebe stellt höchste Ansprüche an die Lage. Durch ihre späte Reife findet sie optimale Bedingungen auf Wärme speichernden, mineralhaltigen Schieferböden in Flusstälern, wie der Mosel, dem Rhein oder der Saar. Sie ist prädestiniert für einen Anbau in nördlicheren Anbaugebieten. Weniger anspruchsvoll ist sie, was den Boden angeht. Die Kombination von Mikroklima und Bodenart bringt sehr unterschiedlich nuancierte Weine zum Vorschein. Die Vielfalt der aus der Rieslingtraube gekelterten Weine ist eine der Besonderheiten dieser Rebsorte.

Während der jüngere Rieslingwein meist säurebetont ist und sich durch eine Zitrusnote auszeichnet, entwickelt sich der Riesling Geschmack während des Reifeprozesses weg von der Säure hin zu anderen vollmundigen Aromen, die sich in fruchtigen Noten wie Pfirsich oder Aprikose zeigen. Der Duft wird häufig von Pfirsich oder Apfel dominiert. Der Weißwein besetzt ein Farbspektrum von Blassgelb mit leichtem Grünstich bis hin zu Goldgelb.

Riesling Wein

Aber, wie entsteht ein guter Rieslingwein?

Zunächst wird aus den Trauben der Saft gepresst und von Kernen und Schalen getrennt. Nach der Gärung des Saftes, wird er von den toten Hefezellen abgezogen und reift unterschiedlich lange in Edelstahltanks oder im Holzfass, bevor er gefiltert, geklärt und abgefüllt wird. In allen Phasen der Weinherstellung kann der Winzer durch Veränderung des Lagergefäßes oder der Reifedauer die Qualität und den Geschmack des endgültigen Weines mitgestalten.

Ein Süßwein aus Riesling entsteht entweder durch die Ernte als Eiswein, oder dadurch, dass der Winzer die Geschmacksstoffe über die Edelfäule konzentriert. Der Rieslingwein erhält dadurch ein honigwürziges Aroma.

Was steckt im Riesling wirklich drin?

Riesling findet man in allen Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen. Das Spektrum erstreckt sich von unkomplizierten Alltagsweinen hin zu einer großen Vielfalt an Prädikatsweinen. Gerade diese Vielfalt, die sich aus einer großen Bandbreite von Süßegraden ergibt, ist eine weitere Besonderheit des Rieslings. An der Spätlese lässt sich das ganze Potenzial des Rieslings erkennen. Je nach Anbaugebiet hat er eher das Aroma von exotischen Früchten verbunden mit Akzenten von Holunderblüten, Wiesenkräutern oder Flieder (Schieferhänge der Mosel). An Saar und Ruwer besticht er durch grüne Noten mit einem süßen Kern, der an Bergamotte, Mandarine oder Grapefruit denken lässt, gepaart mit salzigen und jodigen Nuancen.

Der Riesling Alkoholgehalt sinkt mit dem Erreichen höherer Qualitätsstufen beim trockenen Riesling Prozent von etwa 12 Volumenprozent bis zu unter 10 Volumenprozent bei einem Riesling halbtrocken mit deutlicher Restsüße.

Neben Alkohol stecken im vergorenen Traubensaft eine Menge Wasser (ca. 70 – 85 Prozent) und viele Extrakte. Das sind alle nicht flüchtigen Weinbestandteile wie beispielsweise Glycerin, Säure, Mineralstoffe, Aromastoffe, die in sehr unterschiedlicher Zusammensetzung im Wein enthalten sind. Seinen individuellen Charakter erhält der Wein durch das perfekte Ausbalancieren dieser Inhaltsstoffe.

Der Riesling hat Kalorien, die sich jedoch in Grenzen halten. Bei 12 Volumenprozent Alkohol sind das pro Glas Rieslingwein (0,2l) nur ungefähr 140 Kilokalorien.

Der Wein zum Essen oder der Wein im Essen?

Ein junger, leichter Rieslingwein ist – egal ob trocken oder fruchtig süß – ein idealer Sommerwein, der ganz ohne Essen auskommt oder als Schorle gemischt mit Mineralwasser ein guter Durststiller ist. Ideale Begleiter beim Essen sind eher gereifte Rieslinge oder Riesling Spätlesen, die beim Essen manchmal wieder jung werden. Ein Riesling trocken oder halbtrocken passt gut zu leichten Sommergerichten, hellem Fleisch oder gedünstetem Fisch. Zum Frischkäse harmoniert eine halbtrockene bis liebliche Spätlese und die edelsüße Riesling Auslese nimmt man gerne zum fruchtigen Dessert. Der Riesling d’Alsace, der Elsassriesling, ist ein besonderer Riesling und ein ausgezeichneter Menüwein, der seinen Geschmack in Kombination mit weißem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten voll entfaltet.

Ausgeschenkt wird der Riesling in einem Riesling Glas mit elegantem und glattem Stiel. Der Kelch ist kleiner als beim Rotwein, hat eine feine Wandstärke und eine konkave Form, die dazu beiträgt, dass die von Sauerstoff und Alkohol transportierten Duftaromen besonders gut bewahrt werden.

Die Riesling Temperatur, bei der er seine vielfältigen Aromen am besten entfalten kann, ist abhängig von der Qualität. Ein Gutsriesling darf auf 8 °C heruntergekühlt sein, während für einen Lagenriesling, die Spätlese oder Auslese eine Serviertemperatur von 9 – 11 °C optimal ist.

Der Riesling passt nicht nur zum Essen, er wird in vielen, häufig regionalen Gerichten aus den Anbaugebieten der Rieslingtraube, auch zum Kochen verwendet. Läuft ihnen nicht das Wasser im Mund zusammen, wenn sie an eine Riesling-Käsesuppe, Rieslingsauerkraut oder eine pochierte Rieslingbirne denken? Die Mosel hält beispielsweise einen Moselzander in Sauerampfer-Riesling-Soße bereit und in vielen Anbaugebieten wird heute auch ein Riesling-Gelee angeboten.

Wie habe ich lange Freude an einem guten Riesling?

Den Riesling lagern sie am besten geruchsneutral und dunkel in einem kühlen, feuchten Keller bei 10 – 12 °C, alternativ dazu empfiehlt sich ein Weinklimaschrank. Ob liegend oder stehend hängt vom Weinverschluss ab. Flaschen, die mit Naturkorkverschlossen sind, sollten liegend gelagert werden, um das Austrocknen und Schrumpfen des Korkens zu verhindern. Weine mit anderen Verschlüssen können problemlos stehend aufbewahrt werden. Eine weitere Besonderheit des Rieslings stellt die Lagerfähigkeit dar, die bei Riesling Spitzenweinen nahezu unbegrenzt ist. Eine Riesling Spätlese gilt häufig erst nach 10 Jahren als völlig ausgereift und entwickelt dann ihren vollen Geschmack. Der Riesling „Würzburger Stein“ soll sogar im fast unvorstellbaren Alter von 421 Jahren noch hervorragend gemundet haben.

Wenn sie den Riesling bisher noch nicht kennengelernt haben, dann ist diese Lektüre vielleicht der Anfang einer neuen Liebe zu einem traditionellen Wein, der alles andere als verstaubt ist und viele Besonderheiten aufweist. Finden sie auf unserer Internetseite noch weitere interessante Informationen über das breite Spektrum von Spirituosen, Bieren, Weinen und Getränken aller Art.

© barmalini, markborbely – stock.adobe.com

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